Neue Verbindungen und wegfallende Züge: Das ändert sich im Ländle!
Von Oliver Schmale
Stuttgart - Ab Sonntag gilt bei der Bahn ein neuer Fahrplan. Er bringt unter anderem neue Verbindungen - auch für Fahrgäste in Baden-Württemberg.
Wegen zurückgehender Pendlerzahlen kommt es bei manchen Fernverkehrsverbindungen zu wegfallenden Verbindungen, die auch den Südwesten betreffen.
So entfällt dauerhaft ein bereits seit Juli 2024 baubedingt nicht mehr angebotenes ICE-Zugpaar: ab Kassel (4.59 Uhr) via Marburg, Gießen, Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg und Bruchsal nach Karlsruhe und abends zurück, wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilte.
Ebenso müssten unter der Woche ein früher ICE von Karlsruhe (4.53 Uhr) nach Stuttgart (6.45 Uhr) sowie spätabends sonntags bis donnerstags ein ICE von Stuttgart (23.09 Uhr) nach Karlsruhe (23.52 Uhr) wegen zu geringer Nachfrage entfallen.
Verkehrsminister Winfried Hermann (72, Grüne) sagte, bedauerlich sei die Einstellung von IC-Pendlerzügen zwischen Stuttgart und Karlsruhe wegen zu geringer Nachfrage.
"Aber das ist natürlich auch eine Folge des Deutschlandtickets, das in diesen Fernzügen ja nicht gilt."
Ohne Umstieg nach Holland und Paris
Fahrgäste aus Württemberg können die Niederlande nun umsteigefrei per ICE erreichen. Der Zug fährt in Ulm (17.46 Uhr) ab und erreicht Amsterdam (23.29 Uhr).
Am Oberrhein gibt es statt der ICE-Direktverbindung Basel-Amsterdam, die infolge von Bauarbeiten seit Sommer nicht mehr angeboten wird, jetzt eine zusätzliche schnelle Direktverbindung beispielsweise nach und von Essen, Dortmund, Münster, Osnabrück und Bremen.
In Freiburg komme der Zug um 14.01 Uhr aus Richtung Norden an. In die Gegenrichtung gehe es 15.56 Uhr. Diese Verbindung sei rund eine Stunde schneller als der zuvor durch das Mittelrheintal fahrende Eurocity zwischen der Schweiz und Hamburg, der deswegen künftig schon in Dortmund endet.
Karlsruhe sei Haltestation der neuen Direktverbindung Paris-Berlin, die die Deutsche Bahn zusammen mit der französischen SNCF anbietet. In der badischen Kommune halte der Zug 12.34 Uhr aus der französischen Hauptstadt kommend, nach Paris gehe es um 17.07 Uhr.
Verbesserung im Regionalverkehr
Das Land Baden-Württemberg vereinheitlicht die Produktkategorien im Regionalverkehr. Hieraus ergibt sich, dass die Zuggattung "Interregio-Express" (IRE) zukünftig mit der bundesweit einheitlichen Bezeichnung "Regionalexpress" (RE) verkehren wird.
Im Netz der SWEG kommt es nach Angaben des Unternehmens unter anderem zu folgenden Änderungen: Der IRE 6 (Tübingen Hauptbahnhof - Stuttgart Hauptbahnhof) verkehrt künftig als RE6. Der RE 17b (Bruchsal - Mühlacker) heißt künftig RE 71 (Heidelberg - Bruchsal - Mühlacker)
Auf der Strecke zwischen Mühlacker und Heidelberg-Hauptbahnhof verkehrt ab Sonntag der RE 71. Er ersetzt den bisherigen RE 17b zwischen Bruchsal und Mühlacker, wodurch sich auch neue Abfahrtszeiten ergeben. Für Fahrgäste erschließt sich dadurch eine neue Direktverbindung von Mühlacker nach Heidelberg Hbf.
Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa