Neujahrsempfang in Brüssel: Kretschmann schneidet 45-Kilo-Kirschtorte an

Brüssel - Beim traditionellen Neujahrsempfang der Landesvertretung in Brüssel wurde der absolute Klassiker unter den Torten serviert - die Schwarzwälder Kirschtorte.

Winfried Kretschmann (74, Bündnis 90/Die Grünen, M.) schneidet beim Neujahrsempfang die Torte an.
Winfried Kretschmann (74, Bündnis 90/Die Grünen, M.) schneidet beim Neujahrsempfang die Torte an.  © Marijan Murat/dpa

Eine Kalorienbombe auf drei Etagen, mit Unmengen Schlagsahne, Kirschen, Schokoladenraspeln und einem schokoverzierten Landeswappen obendrauf. Die Torte war so voluminös, dass sie zu einem offiziellen Programmpunkt auf dem Empfang geadelt wurde.

Für 350 Gäste sollte sie reichen. Fast wäre die Torte beim Herrichten noch vom Tisch zu Boden gefallen. "Meine Hände zittern immer noch", sagte Bäckerin Jessica Becker im Anschluss. Es sei der größte Kuchen, den sie je gebacken habe, erzählt sie.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (74, Bündnis 90/Die Grünen) durfte schließlich zum Messer greifen für den feierlichen Anschnitt. Innenminister Thomas Strobl (62, CDU) hatte sich vorher über das Tortengewicht informiert und lockte seine Kabinettskollegen zum öffentlichen Ratespiel.

Wirt macht Ernst: Wer reserviert und nicht kommt, muss zahlen
Baden-Württemberg Wirt macht Ernst: Wer reserviert und nicht kommt, muss zahlen

Wie schwer ist wohl das Ding? Regierungschef Kretschmann tippte auf 13 Kilo, Agrarminister Peter Hauk (62, CDU) auf 20 Kilo - beides weit daneben. 45 Kilo brachte die Schwarzwaldtorte vor ihrer feierlichen Zerstückelung auf die Waage.

Beim Alkoholgehalt allerdings zeigten sich die beiden Politiker kundiger. Kretschmann tippte auf 2,3 Liter Kirschwasser in dem Megakuchen, Hauk auf 2,2 Liter. Tatsächlich waren es zwei Liter.

Hauk, bekennender Kirschtorten-Fan, schwärmte am Abend noch: "Die Verbindung zwischen süßem Kuchen und einem heimischen Brand ist sensationell gelungen."

Thomas Strobl (62, CDU, l.), Innenminister von Baden-Württemberg, und Winfried Hermann (70, Bündnis 90/Die Grünen, r.), Verkehrsminister von Baden-Württemberg, nehmen am Neujahrsempfang teil.
Thomas Strobl (62, CDU, l.), Innenminister von Baden-Württemberg, und Winfried Hermann (70, Bündnis 90/Die Grünen, r.), Verkehrsminister von Baden-Württemberg, nehmen am Neujahrsempfang teil.  © Marijan Murat/dpa

Baden-Württemberg pocht auf mehr Fördergelder aus Brüssel

Winfried Kretschmann (74, Bündnis 90/Die Grünen) hält auf dem traditionellen Neujahrsempfang einen Vortrag.
Winfried Kretschmann (74, Bündnis 90/Die Grünen) hält auf dem traditionellen Neujahrsempfang einen Vortrag.  © Marijan Murat/dpa

Die Landesregierung will sich bei ihrem Besuch in Brüssel für mehr Fördergelder aus den EU-Töpfen einsetzen. Es gehe um Fördergelder der Europäischen Union für Transformationsregionen, die bislang vor allem an strukturschwache Staaten ausgezahlt würden, heißt es aus dem Staatsministerium.

Aber auch Baden-Württemberg sieht sich mit seiner Automobilindustrie im Wandel als Transformationsregion. Anlass ist die Halbzeitbewertung des sogenannten mehrjährigen Finanzrahmens der EU im Sommer. Im Rahmen des Brüssel-Besuchs hat die Landesregierung ein Positionspapier erarbeitet, das die Erfordernisse von Transformationsregionen wie Baden-Württemberg in den Blick nimmt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist am Montag mit seinen Ministerinnen und Ministern nach Brüssel gereist, um dort am Dienstag die alljährliche auswärtige Kabinettssitzung abzuhalten. Im Anschluss (12.15 Uhr) soll auf einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit informiert werden.

Mehr familiäre Gewalt gegen Kinder im Südwesten
Baden-Württemberg Mehr familiäre Gewalt gegen Kinder im Südwesten

Auch um Gesundheitsdaten soll es beim Brüssel-Besuch der Baden-Württemberger gehen, um die Beziehungen zur Schweiz sowie um US-Subventionen und deren Auswirkungen auf die baden-württembergische Wirtschaft.

Zum traditionellen Neujahrsempfang in der baden-württembergischen Landesvertretung am Montagabend wurden 700 Gäste erwartet.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

Mehr zum Thema Baden-Württemberg: