Immer mehr "Blue Punisher" in Brandenburg: Behörden in großer Sorge

Potsdam - In Brandenburg wurde die Variante der Partydroge Ecstasy "Blue Punisher" erstmals vor drei Jahren im Landeskriminalamt untersucht. In Mecklenburg-Vorpommern führte sie bereits zu einem Todesfall. Experten fordern mehr Prävention an den Schulen.

Ein Mitarbeiter des Zolls präsentiert zahlreiche Tüten mit Ecstasy-Tabletten. Der Kampf gegen die Partydroge stellt Ermittler vor Herausforderungen.
Ein Mitarbeiter des Zolls präsentiert zahlreiche Tüten mit Ecstasy-Tabletten. Der Kampf gegen die Partydroge stellt Ermittler vor Herausforderungen.  © Paul Zinken/dpa

Die von der Polizei in Brandenburg sichergestellte Menge der Partydroge Ecstasy hat sich seit 2018 nahezu verdoppelt. Im vergangenen Jahr fielen den Behörden 6732 Tabletten in die Hände, 3147 mehr als vier Jahre zuvor. Das geht aus der Antwort von Brandenburgs Innenministerium auf eine Anfrage der AfD hervor.

Laut Polizei ereigneten sich im Berichtszeitraum allein in Brandenburg vier Todesfälle mit Ecstasy-Bezug. Sorge bereitet den Behörden unterdessen eine neue besonders gefährliche Ecstasy-Variante, bekannt als "Blue Punisher".

Übersetzt heißt die Droge so viel wie blauer Bestrafer. Die blaue Tablette ist häufig mit dem Motiv eines Totenkopfes versehen und ähnelt in der Form einem Diamanten.

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Schon bei der 'normalen' Ecstasy-Pille, die überwiegend aus den Niederlanden eingeführt wird, variieren die Inhaltsstoffe häufig. Bei der neuen Variante ist der gefährliche Wirkstoff MDMA jedoch um ein Vielfaches höher dosiert, was die Droge Experten zufolge noch weniger kalkulierbar macht.

Ende Juni warnte das Brandenburger Gesundheitsministerium in einer Mitteilung vor der neuen Ecstasy-Tablette. In Altentreptow (Mecklenburg-Vorpommern) war zu diesem Zeitpunkt bereits ein 13-jähriges Mädchen der Droge zum Opfer gefallen.

Auch der Drogentod einer 15-Jährigen aus Rathenow (Havelland) im Juni dieses Jahres steht womöglich im Zusammenhang mit der neuen Ecstasy-Pille. Hier wird aber noch ermittelt.

Partydroge Ecstasy: Experten fordern mehr Prävention

Die von der Polizei in Brandenburg sichergestellte Menge der Partydroge Ecstasy hat sich seit 2018 nahezu verdoppelt. Die bunten Pillen gibt es in allen Farben und Formen.
Die von der Polizei in Brandenburg sichergestellte Menge der Partydroge Ecstasy hat sich seit 2018 nahezu verdoppelt. Die bunten Pillen gibt es in allen Farben und Formen.  © Hannah Wagner/dpa

Die Geschäftsführerin der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen, Andrea Hardeling, setzt sich im Kampf gegen Drogenkonsum unter Minderjährigen für eine verstärkte Suchtprävention im Rahmen der Schulsozialarbeit ein.

"Dabei muss es vor allem darum gehen, die Kinder und Jugendlichen stark zu machen, dass sie nicht zu Substanzen greifen, wenn es ihnen mal nicht gut geht, sondern dass sie sich gegenseitig unterstützen, sich von Drogen abzugrenzen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Obwohl die Menge der ermittelten Ecstasy-Pillen in Brandenburg von 2018 bis 2022 zunahm, gingen die polizeilich registrierten Fälle, bei denen die Droge sichergestellt wurde, im selben Zeitraum von 384 auf 252 zurück.

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Die neue gefährlichere Art der chemischen Droge wird noch nicht gesondert registriert. Ebenso verringerte sich die Zahl der Tatverdächtigen von 361 auf 249.

Titelfoto: Paul Zinken/dpa

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