Nach Morden im Potsdamer Oberlinhaus: Experten-Kommission legt Bericht vor

Potsdam - Nach dem Mord an vier Bewohnern in einem Wohnheim des Potsdamer Oberlinhauses wird eine eigens einberufene Expertenkommission am Freitag einen Zwischenbericht vorlegen.

Im April 2021 tötete eine damals 52-jährige Pflegekraft vier Bewohner des Thusnelda-von-Saldern-Hauses im Potsdamer Stadtteil Babelsberg gewaltsam mit einem Messer.
Im April 2021 tötete eine damals 52-jährige Pflegekraft vier Bewohner des Thusnelda-von-Saldern-Hauses im Potsdamer Stadtteil Babelsberg gewaltsam mit einem Messer.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Die Expertenkommission solle helfen, die Arbeitsbedingungen in Behinderteneinrichtungen zu verbessern und Orientierung zu geben, teilte das Oberlinhaus am Mittwoch mit. Die Kommission war demnach im April 2021 ins Leben gerufen worden. Sie ist Teil des Aufarbeitungsprozesses der schrecklichen Tat vor rund anderthalb Jahren.

Im April 2021 hatte eine damals 52-jährige Pflegekraft vier Bewohner des Thusnelda-von-Saldern-Hauses im Potsdamer Stadtteil Babelsberg gewaltsam mit einem Messer getötet. Die Opfer litten unter schwersten Behinderungen.

Eine 43-jährige Bewohnerin überlebte den Angriff durch eine Notoperation. Das Landgericht Potsdam sprach die Deutsche wegen vierfachen Mordes schuldig. Sie wurde in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

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Nach der Tat seien unter anderem die Rahmenbedingungen für den Schutz der Bewohner vor Gewalt weiterentwickelt worden, erklärte eine Sprecherin des Oberlinhauses.

Durch die Aufarbeitung sei aber auch deutlich geworden, dass die Teilhabe "gerade für Menschen mit sehr hohem Assistenzbedarf in der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes an mannigfaltige systematische und praktische Grenzen stößt".

Das habe die Leitung des Hauses veranlasst, die Expertenkommission einzuberufen.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

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