15 Jahre alte Grubenwasser-Idee plötzlich gefragt: Aue-Bad Schlema hofft auf Wärme aus der Tiefe

Aue-Bad Schlema - Während Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) auf der Suche nach Energiequellen die Welt bereist, stupst der Ortschaftsrat von Bad Schlema die Bundesregierung mit der Nase auf einen Energieschatz vor der Haustür.

Ortsvorsteher Oliver Titzmann (55) will den Energieschatz von Bad Schlema endlich nutzbar machen.
Ortsvorsteher Oliver Titzmann (55) will den Energieschatz von Bad Schlema endlich nutzbar machen.  © Erz-Foto/Georg Ulrich Dostmann

"Unser Ort liegt auf einem gewaltigen Reservoir von 40 Millionen Kubikmetern warmem Wasser, dessen Energie für ganz Bad Schlema und darüber hinaus ausreichen würde. In der aktuellen Energiekrise ist es höchste Zeit, dieses Grubenwasser geothermisch zu nutzen", sagt Ortsvorsteher Oliver Titzmann (55). "Das Vorkommen ist so einmalig, dass es bisher schlicht keine gesetzlichen Regelungen dafür gibt. Und folglich auch keine Förderung."

Mit einer Petition will der Auer Ortsteil erreichen, dass die mehr als 15 Jahre alten Pläne endlich eine Chance auf Umsetzung erhalten. "Anders hört uns niemand zu. Auf eine Petition muss die Bundesregierung antworten", so der Ortsvorsteher.

Derzeit sprudelt ein 28 Grad warmer Bach Grubenwasser nach der Reinigung ungenutzt in die Mulde - zwischen 195 und 278 Liter pro Sekunde.

In den Stollen unter Bad Schlema wie hier in der Markus-Semmler-Sohle fließt jede Menge warmes Wasser.
In den Stollen unter Bad Schlema wie hier in der Markus-Semmler-Sohle fließt jede Menge warmes Wasser.  © Thomas Ackermann

Titzmann: "Mit wenig Aufwand könnten zwei alte Schächte wieder eröffnet werden, die bis in 1000 Meter Tiefe reichen. Dort hat das Grubenwasser sogar eine Temperatur von 65 Grad."

Titelfoto: Thomas Ackermann

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