Entdeckungs-Pfad für die Kulturhauptstadt im Chemnitzer Umland

Schneeberg - Erzgebirgische Tradition für die Kulturhauptstadt: Mit dem "Purple Path" soll bis zum Jahr 2025 ein Entdeckungs-Pfad durch das Chemnitzer Umland entstehen. Die neueste Station: ein Handschuhmacher aus Schneeberg.

Handschuhmacher Nils Bergauer (38) will künftig Kulturhauptstadt-Besucher in seiner Schneeberger Manufaktur begrüßen.
Handschuhmacher Nils Bergauer (38) will künftig Kulturhauptstadt-Besucher in seiner Schneeberger Manufaktur begrüßen.  © Maik Börner

Der "Purple Path" (deutsch: "Purpur-Pfad") zählt zu den wichtigsten Kulturhauptstadt-Projekten. Der geplante Rundweg führt von Chemnitz aus unter anderem nach Zwickau, Annaberg-Buchholz, Seiffen und Freiberg. Wer den Pfad beschreitet, soll an 28 Stationen regionale Geschichte entdecken können, etwa den Bergbau der Wismut oder das Klöppel-Handwerk. Neu vom Kulturhauptstadt-Team ausgewählt ist der Schneeberger Handschuhmacher Nils Bergauer (38).

"Der Handschuh hat hier eine lange Tradition", sagt der Handwerker. "Meine Vorfahren sind seit 1876 Handschuhmacher." Seine Großmutter hatte im VEB in Johanngeorgenstadt Handschuhe genäht. "Sie gibt mir heute noch manchen Rat." Diese fast vergessene Tradition will Nils Bergauer im Kulturhauptstadt-Jahr 2025 den Besuchern aus Nah und Fern präsentieren: "Sie können mir bei der Arbeit über die Schulter schauen."

Damit erhalten sie die seltene Gelegenheit, das beinahe ausgestorbene "Tafelschnitt"-Verfahren kennenzulernen. Zuerst "depsiert" der Handschuhmacher das Leder - zieht es zurecht, schneidet es nach Maß aus. Dann "fantiert" er das Material - bringt es mithilfe einer Presse in Form. In einem Paar Handschuhe stecken im Durchschnitt etwa anderthalb Stunden Arbeit.

Nils Bergauer freut sich schon auf den "Purple Path": "Ich bin stolz und froh, dass das Chemnitzer Umland bedacht wird. Und dass neben der Kunst auch das Handwerk zählt."

Das "Purple Path"-Schild weist auf "ausgezeichnete Macher" hin.
Das "Purple Path"-Schild weist auf "ausgezeichnete Macher" hin.  © Maik Börner
Echte Handarbeit: An der Nähmaschine ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Echte Handarbeit: An der Nähmaschine ist Fingerspitzengefühl gefragt.  © Maik Börner

Mit ihm wird Kultur zum Segen für Chemnitz

Pfarrer Holger Bartsch (52) will Chemnitz nicht nur geistlich in das Kulturhauptstadt-Jahr begleiten.
Pfarrer Holger Bartsch (52) will Chemnitz nicht nur geistlich in das Kulturhauptstadt-Jahr begleiten.  © Ralph Kunz

Die Kulturhauptstadt bekommt ihren eigenen Pfarrer! Holger Bartsch (52) wird das Amt am 1. März nächsten Jahres antreten. Er hat große Pläne.

Der Theologe arbeitet seit 2012 als Jugendpfarrer für den evangelischen Kirchenbezirk Chemnitz. In seiner neuen Position will er die Gemeinden ins Kulturhauptstadt-Jahr 2025 führen, die ökumenischen Projekte der Kirchen begleiten und fördern.

Dazu zählen kleine Pilgerwege genauso wie Großereignisse, etwa im Bereich der Kirchenmusik.

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Pfarrer Bartsch hat ein klares Ziel: "Wir verwalten den Schatz des Evangeliums - einer Friedensbotschaft. Die wollen wir in die Gesellschaft tragen."

Titelfoto: Maik Börner

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