Bahnverkehr ohne Zugführer: Erzgebirge testet die Zukunft

Annaberg-Buchholz - Wenn der Zugführer überflüssig wird: Im Erzgebirge ist jetzt ein digitales Hochgeschwindigkeits-Testfeld für das Bahnfahren der Zukunft gestartet. Wie Züge aus der Ferne gesteuert werden könnten, wollten sich auch hochrangige Politiker nicht entgehen lassen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53, FDP): "Im Erzgebirge werden Innovationen entwickelt, die wichtige Grundlagen für die Automatisierung und Digitalisierung im Eisenbahnbereich schaffen."
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53, FDP): "Im Erzgebirge werden Innovationen entwickelt, die wichtige Grundlagen für die Automatisierung und Digitalisierung im Eisenbahnbereich schaffen."  © Jan Woitas/dpa

Kernstück des Prestige-Projekts ist ein dreifaches 5G-Netz über 25 Kilometer zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg. Damit ist eine Übertragung von Kameradaten in Echtzeit möglich, um Züge fernzusteuern.

Erprobt werden dort auch der neue Bahnfunk FRMCS und Anwendungen, bei denen dieser durch öffentliche Mobilfunknetze ergänzt wird.

Gäste der Einweihung waren am heutigen Donnerstag Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53, FDP) und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU).

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Wissing sagte: "Die Digitalisierung des Verkehrssystems ist eine Mammutaufgabe, der wir uns mit innovativen Ideen widmen." 5G sei künftig ein Muss, betonte er. Das erwarteten auch die Fahrgäste.

Den Aufbau des 5G-Netzes für das "Digitale Testfeld Bahn" im Erzgebirge hat das Bundesverkehrsministerium den Angaben zufolge mit 17,75 Mio. Euro gefördert. Betrieben wird es von Vodafone, beteiligt ist auch die TU Chemnitz.

5G bietet durch die schnelle Übertragung großer Datenmengen auch für Verbraucher neue Möglichkeiten etwa im Gaming oder dem schnellen Herunterladen von Videos. Auch für neue Anwendungen etwa in der Telemedizin oder im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz spielt dies eine Rolle.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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