Irre! Schleuser springt aus fahrendem Transporter: Mehrere Migranten im Krankenhaus

Marienberg - Irre Szenen an der deutsch-tschechischen Grenze am Sonntagmorgen: Ein Schleuser entzog sich einer Polizeikontrolle, sprang dafür aus einem fahrenden Transporter und überließ 22 Migranten ihrem Schicksal. Das Fahrzeug krachte in einen Straßengraben - einige Migranten, darunter auch Kleinkinder, verletzten sich und mussten ins Krankenhaus.

In diesem Transporter hockten 22 Migranten, die nach Deutschland einreisen wollten. Ihr Schleuser sprang bei einer Polizeikontrolle aus dem Fahrzeug, das anschließend im Straßengraben landete.
In diesem Transporter hockten 22 Migranten, die nach Deutschland einreisen wollten. Ihr Schleuser sprang bei einer Polizeikontrolle aus dem Fahrzeug, das anschließend im Straßengraben landete.  © Bundespolizei Chemnitz

Das Ganze spielte sich gegen 6 Uhr an der Grenze in Reitzenhain im Erzgebirge ab. Die Bundespolizei wollte einen ungarischen Kleintransporter, der gerade nach Deutschland rollte, kontrollieren.

Doch der Fahrer fuhr an den Beamten vorbei, hatte vor, zu flüchten. Als sich die Polizei ihm in den Weg stellte, sprang der Mann aus dem Transporter und flüchtete in einen Wald.

Das Fahrzeug fuhr daraufhin unkontrolliert weiter und landete in einem Straßengraben. "Da die Beamten Personen auf der Ladefläche vermuteten, zögerten sie keinen Moment und begaben sich unmittelbar zu dem Fahrzeug", so ein Sprecher der Bundespolizei.

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Und tatsächlich: Auf der Ladefläche befanden sich insgesamt 22 Personen, darunter auch zwei Kleinkinder.

"Dabei handelt es sich um 21 syrische und eine türkische Staatsangehörige, im Alter zwischen zwei und 43 Jahren", erklärt die Bundespolizei.

Migranten-Schleuser laut Polizei über alle Berge: "Fahndung verlief negativ"

Der Flüchtlings-Transporter kam von Tschechien nach Deutschland. An der Grenze in Reitzenhain wollte die Polizei das Fahrzeug kontrollieren.
Der Flüchtlings-Transporter kam von Tschechien nach Deutschland. An der Grenze in Reitzenhain wollte die Polizei das Fahrzeug kontrollieren.  © Erz-Foto/Georg Ulrich Dostmann

Zwei der eingeschleusten Migranten wurden durch die Irrsinns-Aktion am Ellenbogen und am Kopf verletzt. Eine weitere Person erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Das Trio wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht.

21 der 22 Migranten leitete die Polizei in eine Erstaufnahmeeinrichtung weiter. "Eine Person wurde wieder in die Tschechische Republik gebracht, da sie dort einen Asylantrag stellen muss", so ein Bundespolizeisprecher gegenüber TAG24.

Zwar suchte die Polizei mit Hochdruck nach dem Migranten-Schleuser, aber: "Die Fahndung nach dem flüchtigen Fahrer des Kleintransporters verlief trotz des Einsatzes eines Diensthundes und des Hubschraubers negativ."

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Immer wieder werden Migranten durch Schleuser nach Deutschland gebracht, zahlen teilweise viel Geld an die Verbrecher. Oft werden die Menschen unter völlig unwürdigen Bedingungen transportiert - einige von ihnen bezahlen diese Reise mit dem Tod.

Titelfoto: ERZ-Foto/Georg Ulrich Dostmann, Bundespolizei Chemnitz

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