Neun Tage nach Derby-Pleite: EHV beurlaubt Trainer Just!

Aue - Der Fakt an sich kam nicht mehr so überraschend, der Zeitpunkt war es: Erst neun Tage nach der Derby-Niederlage daheim gegen Dresden trennte sich der EHV von seinem Trainer Stephan Just (44). Am späten heutigen Nachmittag gab der Verein die Entscheidung bekannt. Das Schlusslicht der 2. Handball-Bundesliga will mit einem anderen Coach neue Impulse setzen.

Stephan Just (44) brachte den EHV zurück in die zweite Liga. Doch diese Saison geht nichts mehr.
Stephan Just (44) brachte den EHV zurück in die zweite Liga. Doch diese Saison geht nichts mehr.  © IMAGO / Noah Wedel

Nur ein Sieg aus den ersten zehn Spielen der Saison, schon fünf Punkte Rückstand ans rettende Ufer. Der Aufsteiger hatte sich alles anderes ausgemalt. Krachende Niederlagen in Dormagen und Essen, die schallende Ohrfeige in eigener Halle gegen gnadenlos überlegene Dresdner - in Aue musste etwas passieren in der Länderspielpause. Es geschah reichlich spät. Jetzt beginnt nämlich schon die Vorbereitung auf die Partie am Samstag in Lübbecke.

"Wir haben mit Stephan gesprochen. Er hat sich zugetraut, das Ruder noch herumreißen zu können. Natürlich war er enttäuscht. Aber nach dem bisherigen Saisonverlauf mussten wir so handeln", sagt EHV-Sportchef Stephan Swat zu Beurlaubung von Just. "Damit soll der Mannschaft ein neuer Impuls gegeben werden, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen", so Swat.

Wer nach dem Spiel gegen den HC Elbflorenz genau hingehört hat, der ahnte, dass es zur Trennung kommen wird. Nun kann in Sätze viel hineininterpretiert werden, aber wenn ein Trainer sagt, er wisse nicht "ob er emotional die richtigen Worte an die Mannschaft gefunden" habe, der zeigt eins: Er ist mit seinem Latein am Ende. Und das war Just.

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Er kam im April 2022 als Nachfolger von Kirsten Weber nach Aue, konnte den damals schon fast feststehenden Abstieg nicht mehr verhindern. Doch Just legte in der 3. Liga eine Saison zum Einrahmen hin. Ohne Niederlage schaffte er den sofortigen Wiederaufstieg, aber in Liga zwei ging nichts mehr.

Jetzt soll es ein anderer richten. "Wir führen bereits intensive Gespräche. Wenn es mit einem neuen Trainer schon vor Lübbecke klappen sollte, wäre es schön. Wenn nicht, wird es danach", wollen sich Swat und Co. nicht unter Druck setzen. Bis dahin werden Co-Trainer Philipp Braun und Torwarttrainer Michael Hilbig das Team betreuen.

Titelfoto: IMAGO / Noah Wedel

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