Prozess: Parkplatz-Ärger zwischen Nacktrodel-König und Touristen eskaliert

Marienberg - Neuer Gaga-Prozess gegen den Nacktrodel-König vom Fichtelberg (Erzgebirge)!

Joachim Nöske (71), Eigentümer der Fichtelberghütte, ist für seine Nacktrodel-Events bekannt.
Joachim Nöske (71), Eigentümer der Fichtelberghütte, ist für seine Nacktrodel-Events bekannt.  © Uwe Meinhold

Joachim Nöske (71) soll vier Urlauber-Autos die Wegfahrt versperrt haben, weil die eine Woche "schwarz" auf dem Parkplatz vor seiner Fichtelberghütte geparkt hatten. Der Streit ging so weit, dass die Urlauber Anzeige wegen Nötigung erstatteten. Also landete der Parkplatz-Ärger vor dem Amtsgericht Marienberg.

Der Gastronom aus Leipzig ist für seine wilden Partys und Nacktrodel-Events bekannt - und hin und wieder für Sticheleien gegen Ex-Bürgermeister Mirko Ernst. Im Februar 2022 eskalierte ein Streit mit Urlaubern.

Wie sich im Prozess herausstellte, waren die nicht ganz unschuldig. Eine Woche lang parkten die Chemnitzer mit vier Autos auf dem Parkplatz vor der Fichtelberghütte - ohne einen Cent Parkgebühren zu zahlen. Normalerweise kostet das Parken 9 Euro pro Tag.

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Offenbar platzte dem Nacktrodel-König deswegen der Kragen. Ein Räumfahrzeug soll in seinem Auftrag Schnee aufgeschüttet haben, damit die Autos nicht mehr wegfahren konnten und die Besitzer letztlich ihre "Parkschulden" zahlen. "Wir haben keine Parkschilder gesehen und uns in unserer Bewegungsfreiheit behindert gefühlt", behauptete ein Urlauber (55), der Anzeige wegen Erpressung erstattet hatte.

Urlauber hatten den gebürtigen Leipziger angezeigt, weil ihre Autos vom Räumungsdienst mit Schnee blockiert wurden.
Urlauber hatten den gebürtigen Leipziger angezeigt, weil ihre Autos vom Räumungsdienst mit Schnee blockiert wurden.  © Uwe Meinhold
Der Hüttenbetreiber soll seinen privaten Winterdienst angestiftet haben.
Der Hüttenbetreiber soll seinen privaten Winterdienst angestiftet haben.  © Uwe Meinhold

Dabei sei ein Parkautomat in Sicht gewesen. Nöske empört: "Es ist eine absolute Frechheit, eine ganze Woche auf unserem Parkplatz zu stehen, ohne zu bezahlen." "Weswegen sitzen wir eigentlich hier?", hinterfragte Richter Toralf Kliemt etwas fassungslos den Sinnlos-Streit.

Das Verfahren wurde eingestellt. Die Kosten trägt die Staatskasse.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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