Wenn Kinder aus ihren Familien genommen werden: Wie wird man zu Pflegeeltern?

Annaberg-Buchholz - Egal aus welchen Gründen Kinder aus ihren leiblichen Familien genommen werden, die Situation ist weder für die Kleinen noch für die Personen, zu denen sie kommen, einfach. Der Erzgebirgskreis sucht nach Pflegeeltern und informiert bei einer Veranstaltung in Stollberg über das Thema.

Kinder, die in Pflegefamilien leben, mussten oftmals bei ihren leiblichen Eltern Konflikte unterschiedlichster Art aushalten. (Symbolbild)
Kinder, die in Pflegefamilien leben, mussten oftmals bei ihren leiblichen Eltern Konflikte unterschiedlichster Art aushalten. (Symbolbild)  © mariapolspb/123RF

Pflegekinder sind Kinder, die aus unterschiedlichsten Gründen vorübergehend oder auf Dauer nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können. Ein Kind in Pflege zu nehmen, ist daher nicht dasselbe wie eine Adoption. Sollten die leiblichen Eltern wieder in der Lage sein, sich um ihre Kinder zu kümmern, können sie auch zurückkehren.

"Pflegefamilien sind für Kinder in Notsituationen und deren Herkunftsfamilien eine große Hilfe. Sie bieten den Kindern einen Schutzraum, geben Halt und Geborgenheit, bis sich die Situation in der Herkunftsfamilie wieder gebessert hat", teilt der Erzgebirgskreis zu dem Thema mit.

Oft sind Pflegekinder traumatisiert oder mussten Konflikte unterschiedlichster Art bei ihren leiblichen Eltern aushalten. In manchen Fällen ist eine Rückkehr zu den eigenen Eltern auch nicht möglich, dann können Pflegefamilien auch ein dauerhaftes Zuhause für die Kinder werden.

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Was Pflegeeltern wissen müssen, ist, dass "Pflegekinder häufig einen hohen individuellen Betreuungs- und Förderbedarf haben. Aufgrund des Erlebten brauchen sie oft mehr Unterstützung, Geduld und Zuwendung als andere Kinder", so ein Sprecher des Landkreises und weiter heißt es:

Erzgbirkskreis sucht Pflegefamilien

Es ist keine einfache Situation, wenn Kinder ihren Eltern weggenommen werden, Pflegeeltern geben ihnen Halt und bieten einen Schutzraum. (Symbolbild)
Es ist keine einfache Situation, wenn Kinder ihren Eltern weggenommen werden, Pflegeeltern geben ihnen Halt und bieten einen Schutzraum. (Symbolbild)  © markoaliaksandr/123RF

"Der Erzgebirgskreis ist kontinuierlich auf der Suche nach engagierten liebevollen Familien, Paaren, aber auch Alleinstehenden, die sich vorstellen können, einem fremden Kind für eine begrenzte Zeit oder auch auf Dauer ein Zuhause zu geben. Pflegepersonen benötigen hierzu keine besondere (berufliche) Qualifikation, sollten sich aber auf ein fremdes Kind einlassen und ihm emotionale Stabilität geben können."

Wer Pflegekinder bei sich aufnimmt, bekommt auch eine finanzielle Entschädigung. Diese fällt je nach Kommune unterschiedlich aus.

Wer mehr darüber erfahren will, was es bedeutet, Pflegeeltern zu sein, ist am Dienstag um 17 Uhr in Stollberg richtig. Das Landratsamt des Erzgebirgskreis' lädt im Dienstgebäude Uhlmannstraße 1-3 (Konferenzraum A338) zur Infoveranstaltung "Pflegefamilien" ein.

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Erzgebirge Ungültige Wahlzettel in sächsischem Landkreis unterwegs

Auch eine individuelle Beratung ist möglich. Termine können unter Telefon 037296/5912203 oder 037296/5912206 sowie per Mail (pflegekinderdienst@kreis-erz.de) ausgemacht werden.

Titelfoto: markoaliaksandr/123RF

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