Hinterbliebene räumen Wohnung von Verstorbenem: Was sie entdecken, lässt ihren Atem stocken

Herborn - Beim Ausräumen der Wohnung eines verstorbenen Verwandten kann so allerhand ans Tageslicht geraten. Doch was Hinterbliebene kürzlich im Apartment eines Mannes aus Mittelhessen entdeckten, ließ ihnen kurzzeitig den Atem stocken.

Nichts ahnend räumten die Hinterbliebenen die Habseligkeiten des Verstorbenen zusammen. (Symbolfoto)
Nichts ahnend räumten die Hinterbliebenen die Habseligkeiten des Verstorbenen zusammen. (Symbolfoto)  © 123RF/Vadymvdrobot

Von dem kuriosen Fund in Herborn berichtete die Verwaltung des Lahn-Dill-Kreises am Donnerstagmittag. Der Meldung nach hatten sich die Angehörigen nach dem Tod des Mannes in dessen Wohnung begeben, um diese zu räumen.

Neben Kleidung, Geschirr und vielen anderen alltäglichen Habseligkeiten stockte ihnen beim Anblick dieser Fundstücke jedoch kurzzeitig der Atem. Denn in etlichen Kisten fanden die verdutzten Verwandten zahlreiche Waffen und noch weitaus mehr Munition.

Umgehend informierte man dann die Spezialisten des Fachdienstes Ordnungs- und Gewerberecht, die sich ein ganz genaues Bild vom gewaltigen Waffenlager des Verstorbenen machten. Schließlich fanden sich neben 35 Waffen wie Pistolen und Gewehren auch noch Granaten und eine Stabbrandbombe sowie 600 Kilogramm verschiedenster scharfer und unscharfer Munition.

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Im Verlauf der weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Verstorbene früher einmal Sportschütze gewesen war, die erforderliche Waffenbesitzkarte aber schon vor Jahren abgegeben und die explosive Sammlung somit illegal gehortet hatte.

Im Lahn-Dill-Kreis, in dem während des Zweiten Weltkrieges Alliierte gegen Streitkräfte der deutschen Wehrmacht kämpften, galt der jüngste Waffen- und Munitionsfund als der größte seit einigen Jahren.

Etliche Waffen und Hunderte Kilo Munition in Wohnung entdeckt: größter Fund dieser Art seit Jahren

In der Wohnung des Verstorbenen fanden die Angehörigen 35 Waffen und rund 600 Kilogramm Munition.
In der Wohnung des Verstorbenen fanden die Angehörigen 35 Waffen und rund 600 Kilogramm Munition.  © Lahn-Dill-Kreis

Weiteres Kuriosum nach explosivem Wohnungsfund

Die Leichtfertigkeit, mit der der Verstorbene mit der Waffenhortung unbewusst oder gar mutwillig vorgegangen war, hätte im schlimmsten Fall nicht nur für ihn schwerwiegende Folgen haben können. Denn im Falle eines Brandes hätte vor allem die Munition auch eine große Gefahr für Helfende darstellen können.

Der zuständige Landrat Wolfgang Schuster (65) betonte abschließend, dass es bei der Meldung derartiger Sammlungen keinesfalls "um eine Denunziation, sondern um die Sicherheit der Allgemeinheit" ginge.

Titelfoto: Montage: 123RF/vadymvdrobot, Lahn-Dill-Kreis

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