Messer-Angreifer nach Attacke auf Polizisten erschossen: Noch sind viele Fragen offen

Jarmen/Neubrandenburg - Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen 32-jährigen Angreifer am Freitagabend in Jarmen (Vorpommern-Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern) bleiben die näheren Umstände des Vorfalls vorerst offen.

Unklar blieb zunächst, aus welchen Gründen der Mann mit einem Messer auf die Beamten losging und wer die Polizei zuvor alarmiert hatte. (Symbolbild)
Unklar blieb zunächst, aus welchen Gründen der Mann mit einem Messer auf die Beamten losging und wer die Polizei zuvor alarmiert hatte. (Symbolbild)  © Nicolas Armer/dpa, Andreas Arnold/dpa (Bildmontage)

Wie eine Polizeisprecherin in Neubrandenburg am Samstag sagte, laufen die kriminalpolizeilichen Ermittlungen auch über das Wochenende. Über Ergebnisse werde die zuständige Staatsanwaltschaft in Stralsund frühestens am Montag informieren.

Den bisherigen Erkenntnissen zufolge hatte sich der Mann in einer psychischen Ausnahmesituation befunden und in diesem Zustand einen der herbeigerufenen Polizisten mit einem Messer attackiert. Der Beamte war den Angaben zufolge dabei schwer verletzt worden und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Im Verlaufe dieser Auseinandersetzung sei es zum Einsatz der Schusswaffe gegen den 32-jährigen deutschen Tatverdächtigen gekommen. Ziel sei es gewesen, den Mann "angriffsunfähig zu machen", hieß es in einer Mitteilung der Polizei weiter. Er sei den schweren Schussverletzungen noch am Ort des Geschehens, einem privaten Anwesen, erlegen.

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Unklar blieb zunächst, aus welchen Gründen der Mann mit einem Messer auf die Beamten losging und wer die Polizei zuvor alarmiert hatte.

Medienberichten zufolge ereignete sich der Vorfall unweit des Zentrums der vorpommerschen Kleinstadt. Wie die Tageszeitung "Nordkurier" berichtete, waren an dem Einsatz die Besatzungen mehrerer Streifenwagen, Rettungssanitäter und Feuerwehrkräfte beteiligt.

AfD fordert Elektroschocker für Schutzpolizisten

Nach NDR-Informationen ist der verletzte Polizeibeamte 47 Jahre alt. Er war mit zwei weiteren Kollegen als erster vor Ort. Wer den tödlichen Schuss abgab, wurde nicht mitgeteilt.

Die AfD nahm den Vorfall zum Anlass, ihre Forderung nach Ausstattung der Schutzpolizisten mit Elektroschockern, sogenannten Tasern, zu erneuern. "Distanz-Elektroimpulsgeräte müssen zur Standardausrüstung der Landespolizei gehören", betonte der AfD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Nikolaus Kramer, in einer Mitteilung vom Samstag.

Es stelle sich die Frage, ob ein solcher Taser den Einsatz der Schusswaffe möglicherweise hätte verhindern können.

Titelfoto: Nicolas Armer/dpa, Andreas Arnold/dpa (Bildmontage)

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