Angriffe mit Ransomware: Haben Trojaner etwas mit dem Ukraine-Krieg zu tun?

Bamberg - Angriffe auf Computersysteme mit Verschlüsselungstrojanern (Ransomware) ist weiterhin ein großes Problem für Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen im Freistaat.

Cyber-Angriffe mit Verschlüsselungstrojanern beschäftigen die Ermittler in Bayern zunehmend.
Cyber-Angriffe mit Verschlüsselungstrojanern beschäftigen die Ermittler in Bayern zunehmend.  © Lino Mirgeler/dpa

Es habe im Vorjahr ein erhebliches Aufkommen von Ransomware gegeben, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Goger, stellvertretender Chef der Zentralstelle Cybercrime in Bayern (ZCB), der Deutschen Presse-Agentur. "Die Bedrohungslage ist auf einem hohen Niveau."

Es sei bislang nicht gelungen, zu den Tätern vorzudringen, bedauerte Goger. "Da ist es schon ein Erfolg, wenn wir nachvollziehen können, wie die Täter ins Netz gelangt sind."

Es werde häufig gefragt, ob das Aufkommen dieser Trojaner etwas mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu tun hat und sich die Fälle nach dem 24. Februar deshalb gehäuft haben.

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"Die Verbindung können wir so nicht herstellen", sagte Goger. "Es ist realistisch, anzunehmen, dass sich die Bedrohungslage für Cyberangriffe seitdem verschärft hat. Aber Ransomware war auch zuvor schon ein großes Problem."

"Die Täter sind immer professioneller geworden, sie haben mittlerweile ganz erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung."

Ransomware-Angriffe: Daten werden verschlüsselt, sodass Geschädigte keinen Zugriff mehr haben

Bei einem Ransomware-Angriff wird ohne das Wissen des Opfers Schadsoftware installiert, die Daten verschlüsselt. Geschädigte können so nicht mehr auf diese zugreifen. Die Täter verlangen Lösegeld (Englisch: "ransom") für die Entschlüsselung.

Die Zentralstelle Cybercrime wurde 2015 gegründet - als bayerische Spezialeinheit im Kampf gegen Kriminalität im Internet.

Derzeit gibt es dort 21 Planstellen für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, um beispielsweise gegen Cyberangriffe auf Unternehmen, gegen betrügerische Online-Plattformen, aber auch gegen Kinderpornografie im Netz vorzugehen.

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa

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