Immunität aufgehoben: Bayern-AfD-Boss Protschka poltert weiter gegen Söder!

München/Berlin - Dass man sich während des politischen Aschermittwochs einen offenen - und nicht selten auch an den Grenzen der Fakten und des guten Geschmacks entlang schlitternden - Schlagabtausch liefert, hat Tradition. Diese Grenze wurde allerdings überschritten.

Poltert weiter gegen den bayerischen Ministerpräsidenten: Bayerns AfD-Vorsitzender Stephan Protschka (45).
Poltert weiter gegen den bayerischen Ministerpräsidenten: Bayerns AfD-Vorsitzender Stephan Protschka (45).  © Armin Weigel/dpa

Zumindest nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (56, CSU), der selbst dafür bekannt ist, ordentlich auf den Putz zu hauen, wenn es in Richtung der politischen Gegner geht.

Und genau dieser Ansicht ist offenbar auch der Bundestag. Am Donnerstag wurde die Durchführung eines Strafverfahrens gegen den bayerischen AfD-Vorsitzenden Stephan Protschka (45) genehmigt.

Dieser wehrt sich nun in einem Statement: "Söder ist wahrlich ein Meister im Austeilen, kann dabei jedoch nicht einstecken", heißt es auf der Internetseite der AfD in Bayern. "Ein bayerischer Ministerpräsident muss Spott ertragen können, umso mehr, wenn dieser bei einer Aschermittwochsrede vorgetragen wird."

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Im Februar 2023 hatte Protschka auf der AfD-Kundgebung in Osterhofen den Ministerpräsidenten unter anderem als "Landesverräter" und - mit einer Wortneuschöpfung aus "Adolf" und "Söder" - mit dem Namen "Södolf" betitelt.

Söder will laut AfD-Chef "politischen Konkurrenten loswerden"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) wehrt sich gegen die Bezeichnungen "Landesverräter" und "Södolf".
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) wehrt sich gegen die Bezeichnungen "Landesverräter" und "Södolf".  © Peter Kneffel/dpa

Hintergrund dieser Attacken waren die Corona-Maßnahmen durch die bayerische Landesregierung, die zwar anfangs von der AfD selbst - zum Teil - gefordert wurden, nach der Umsetzung aber zum Dauer-Kritikthema der rechtspopulistischen Partei wurde.

"Die Dünnhäutigkeit des Ministerpräsidenten
mag aber auch im Wunsch begründet liegen, einen unliebsamen
politischen Konkurrenten loswerden zu wollen", so Protschka weiter.

Und er sagt voraus: "Söder darf sich gewiss sein, dass wir auch in Zukunft ein Stachel in seinem Fleisch bleiben werden, auch wenn die bayerischen Staatsanwaltschaften dann Überstunden schieben müssen, um seine Befindlichkeitsanzeigen abzuarbeiten."

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In einem Share-Pic, das der Mitteilung angefügt wurde, richtet Protschka weitere Worte in Richtung Söder: "Niemand hat sich je von etwas angegriffen gefühlt, das nicht auf ihn zugetroffen hat!"

Die AfD hatte kürzlich Klage dagegen erhoben, als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft zu werden.

Titelfoto: Montage: Armin Weigel/dpa + Peter Kneffel/dpa

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