Klimawandel sorgt für Rückgang: Was dem Wald in den Alpen zu schaffen macht

Berchtesgaden - In den bayerischen Alpen und Mittelgebirgen macht sich der Klimawandel durch einen deutlichen Humusschwund im Berg- und Schutzwald bemerkbar. Das sorge für instabilere Bergwälder, sagte der Leiter der Professur für Waldernährung und Wasserhaushalt an der TU München, Axel Göttlein. "Der Humusschwund bringt einen Rückgang der Wasserspeicherkapazität sowie einen Rückgang der Nährstoffspeicherung im Boden mit."

Morgendunst liegt über einem Bergwald, der mehr als 1000 Meter hoch gelegen ist.
Morgendunst liegt über einem Bergwald, der mehr als 1000 Meter hoch gelegen ist.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Besonders betroffen sind Humusböden die auf Fels aufliegen. "Wenn auf Fels-Humustandorten der Humus verschwindet, bleibt Fels übrig, und dieser ist nicht waldfähig."

Es bestehe die ernstzunehmende Gefahr, dass wir durch den Humusschwund Waldflächen verlieren werden, sagte Göttlein.

"Die Größenordnung ist leider nicht unerheblich. Sie beträgt rund 17 Prozent der Waldfläche in den bayerischen Alpen."

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Der Klimawandel betrifft die Alpenregionen laut dem Experten besonders stark. "Die Häufigkeit und Heftigkeit von Starkregenereignissen, wie etwa jenem in Berchtesgaden oder dieses Jahr in Slowenien, nimmt zu."

Vernünftig wäre es aus Sicht des Experten, wieder mehr Bergmischwälder zu etablieren.

"Der eigentliche Bergmischwald ist der Vierklang aus Fichte, Buche, Tanne und Bergahorn", sagte Göttlein. Vier Baumarten seien betriebssicherer als eine.

"Das heißt, bekommt eine Baumart Probleme, etwa durch den Borkenkäfer, hat man zumindest die Hoffnung, dass die anderen drei Baumarten die Waldfunktion aufrechterhalten können."

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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