Vermisste Julia ist am Leben! Kleines Mädchen wurde endlich gefunden

Aktualisiert: 12. Oktober, 15.40 Uhr

Update 14.25 Uhr: Vermisste Julia lebend gefunden

Wie die tschechische Polizei nun mitteilte, wurde das vermisste Mädchen bei Ceska Kubice lebend gefunden.

"Hervorragende Neuigkeiten - das Mädchen wurde aufgespürt und wird nun in die Obhut von medizinischen Fachkräften übergeben", hieß es via Twitter. Das Kind hatten laut Angaben des Polizeipräsidiums Oberpfalz Waldarbeiter entdeckt.

Die Kleine sei laut Polizeisprecher Florian Beck zwar unterkühlt, aber ansprechbar.

Die Nachricht vom Fund des Mädchens im Wald in Tschechien hat auch die Einsatzkräfte stark berührt. "Da sind beim ein oder anderen Tränchen geflossen", führte Beck am Dienstag im Gespräch mit dem BR in Furth in Wald aus.

Originalmeldung vom 12. Oktober

Waldmünchen/Cerchov (Tschechien) - Bei der Suche nach dem verschwundenen Mädchen im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tschechien soll eine sogenannte Alpine Einsatzgruppe helfen. Die Polizei appelliert derweil an die Bevölkerung.

Die Suche nach dem Mädchen läuft auf Hochtouren, doch das Gelände in Tschechien ist teils äußerst schwer begehbar.
Die Suche nach dem Mädchen läuft auf Hochtouren, doch das Gelände in Tschechien ist teils äußerst schwer begehbar.  © Armin Weigel/dpa

Die speziell für Einsätze im Gebirge geschulten Polizisten kämen aus dem südlichen Oberbayern in die Oberpfalz, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag zu der Verstärkung aus dem Freistaat. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk berichtet.

Die Suche sei während der Nacht fortgesetzt worden, berichtete der Polizeisprecher am Morgen. Bisher gebe es aber keine neuen Hinweise oder Erkenntnisse, wo die Achtjährige sein könnte.

Mehrere hundert Einsatzkräfte aus Tschechien und Deutschland - Polizisten, Bergwachtler sowie auch Feuerwehrleute - hatten mit Hubschraubern und Hundestaffeln nach der Schülerin in dem Gebiet gesucht. Die Wetterbedingungen sind schwierig.

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Das Kind ist bereits seit dem Sonntagnachmittag verschwunden, nachdem die Eltern das Mädchen, ihren Bruder und ihren Cousin beim Spielen aus den Augen verloren hatten.

Die Familie war am Wochenende auf dem tschechischen Berg Cerchov (Schwarzkopf) gewandert. Das bei vielen Touristen beliebte Gebiet liegt etwa zwei Kilometer von der bayerischen Grenzstadt Waldmünchen entfernt. Der Sohn und der Neffe des Paares wurden schließlich gefunden, die achtjährige Tochter blieb hingegen allerdings vermisst.

Baumkronen erschweren Suche in dicht bewaldetem Gebiet

Die dichten Baumkronen haben die Suche nach der Vermissten im Böhmerwald in der Nacht zusätzlich erschwert.

"Wärmebildkameras kommen nicht durch die Baumkronen", sagte ein Sprecher der Polizei. Sie seien zwar bis zum Morgen im Einsatz gewesen - "aber leider ohne Ergebnis". Was Bruder und Cousin zum Verschwinden sagten, wollte der Sprecher "aus ermittlungstaktischen Gründen" zunächst nicht sagen. Die Polizei gehe aber nach wie vor von einem Vermisstenfall aus.

Die Eltern werden von Psychologen betreut, wie der Sprecher sagte. "Es geht ihnen den Umständen entsprechend."

Polizei mit wichtigem Appell an Bevölkerung

Im Fall der Achtjährigen appelliert die Polizei zudem an die Menschen vor Ort, nicht auf eigene Faust zu suchen.

"Wir bitten darum, nicht den Aufstieg in den Berg zu wagen, sondern hier unten zu bleiben auf den Straßen und in den umliegenden Gemeinden die Augen offen zu halten, einfach um sich hier nicht selber in Gefahr zu begeben", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. "Nicht, dass es dann gegebenenfalls dazu kommt, dass wir noch weitere Personen aus dem Berg bergen müssen oder sogar suchen müssen", führte er weiter aus.

Die Suche wird nach Angaben der Polizei zudem immer mehr zu einem Wettlauf gegen die Zeit.

"Die Chancen des Mädchens sinken von Stunde zu Stunde", sagte Polizeisprecher Josef Weindl am Dienstag der Passauer Neuen Presse. "Ohne Essen und Trinken schafft es ein Kind über zwei Tage", sagte er. Die Kälte sei das große Problem.

In den vergangenen Nächten hätten sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt bewegt. Möglicherweise habe das Kind in einer Höhle etwas Schutz gefunden. "Jede Stunde ist wichtig", erklärte Weindl entsprechend.

Titelfoto: Montage: Armin Weigel/dpa, Polizeipräsidium Oberpfalz

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