Sex in der Kirche wird Fall für den Kadi: Geschlechtsakt sei "beschimpfender Unfug"

Traunstein - Im Sommer 2022 soll ein 39 Jahre alter Mann einen tatsächlich ungewöhnlichen Ort gefunden haben, um dort Sex mit einer Frau zu haben: eine Kirche.

Vor dem Landgericht Traunstein geht es nicht nur um Sex in einer Kirche. Auch um häusliche Gewalt, Freiheitsberaubung und Bedrohung. (Symbolbild)
Vor dem Landgericht Traunstein geht es nicht nur um Sex in einer Kirche. Auch um häusliche Gewalt, Freiheitsberaubung und Bedrohung. (Symbolbild)  © 123Rf/olegdudko

So zumindest lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, als am Mittwoch vor dem Landgericht Traunstein der entsprechende Prozess begann.

Der gebürtige Rosenheimer soll demnach mit seiner Partnerin nicht nur in der Nähe des Altars in der katholischen Kirche in Schechen das Liebesspiel vollzogen haben – er hatte es auch auf Fotos dokumentiert.

Dem Angeklagten wird unter anderem Störung der Religionsausübung vorgeworfen. Die Anklage spricht von "beschimpfenden Unfug", da dieser Ort dem Gottesdienst einer Religionsgesellschaft gewidmet sei.

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Bis zu diesem Punkt könnte man den kompletten Vorfall als sympathischen kleinen Aufreger mit einem Schmunzeln quittieren. Allerdings ist der Kirchen-Koitus nur ein Teil der Anklageschrift.

Denn es stehen noch weitere Vorwürfe im Raum. Unter anderem muss sich der 39-Jährige wegen Körperverletzung, häusliche Gewalt, Freiheitsberaubung, Bedrohung und Betrug verantworten.

Unter anderem soll er seine Ehefrau wiederholt angegriffen, geschlagen und beleidigt haben. Sie jedoch verweigert die Aussage.

Für den Prozess sind insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird am 13. Dezember erwartet.

Titelfoto: 123Rf/olegdudko

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