"Die enorme Unsicherheit": Verband erwartet nur kleines Wirtschaftswachstum in Bayern

München - Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft rechnet im neuen Jahr mit "bestenfalls" 0,3 Prozent Wirtschaftswachstum im Freistaat.

Der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Wolfram Hatz (62), hat wenig Hoffnung für einen Aufschwung in diesem Jahr.
Der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Wolfram Hatz (62), hat wenig Hoffnung für einen Aufschwung in diesem Jahr.  © Angelika Warmuth/dpa

Die Rahmenbedingungen blieben schwierig: Hohe Energiekosten, gestiegene Zinsen, die schwache Weltwirtschaft und "die enorme Unsicherheit" belasteten die Unternehmen weiter, sagte Verbandspräsident Wolfram Hatz (62).

Nach einem Jahr der Stagnation sei heuer allenfalls eine schwache Erholung zu erwarten.

Bei den Energiepreisen sei keine spürbare Entspannung in Sicht. Das drücke Produktion und Investitionen in energieintensiven Branchen.

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Die Industrie habe durch Lieferengpässe und Materialmangel aufgestaute Aufträge inzwischen abgearbeitet. "Neue Aufträge gehen aber nur zögerlich ein, was sich in einer schwachen Produktion widerspiegeln wird", sagte Hatz.

Vom Export seien wenig Impulse zu erwarten. "China als unser größter Handelspartner kämpft sowohl mit konjunkturellen als auch strukturellen Problemen."

Bauwirtschaft besonders von aktuellem Zinsniveau betroffen

Eine große Belastung sei die große Unsicherheit: "Das betrifft zum einen die geopolitische Entwicklung mit Krisen und Konflikten, zum anderen die Wirtschaftspolitik in Deutschland."

Das Zinsniveau dämpfe die Investitionsneigung der Unternehmen und belaste besonders die Bauwirtschaft. Die Arbeitslosigkeit dürfte moderat steigen.

Etwas Hoffnung mache der erwartete Rückgang der Inflation, der die Kaufkraft der Verbraucher stärken dürfte, sagte Hatz.

Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa

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