Garmischer Zugunglück: Wurde eine Warnung nicht weitergegeben?

München - Das wirft ein völliges neues Licht auf den Unfall: Vor dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen in Bayern mit fünf Toten soll eine Warnung wegen eines Problems an der späteren Unfallstelle nicht weitergegeben worden sein!

Bei dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen sind mehrere Menschen ums Leben gekommen, weitere erlitten teils schwerste Verletzungen.
Bei dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen sind mehrere Menschen ums Leben gekommen, weitere erlitten teils schwerste Verletzungen.  © Sven Hoppe/dpa

Nach Recherchen der "Süddeutsche Zeitung" soll eine Meldung eines Lokführers nicht weitergereicht worden sein. Der besagte Lokführer habe etwas "Außergewöhnliches" wahrgenommen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen "Kreis von Insidern, die den Stand der Ermittlungen kennen".

Die Staatsanwaltschaft München II wollte sich zu dem "SZ"-Bericht nicht äußern. "Die Ermittlungen gegen drei Beschuldigte dauern an", sagte die Sprecherin der Anklagebehörde, Andrea Grape.

Gegen zwei beschuldigte Bahnmitarbeiter waren die Ermittlungen bereits eingestellt worden.

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Ob und wann es zu einer entsprechenden Anklage kommen könnte, blieb bislang noch offen.

Über eine vorherige Warnung durch Bahnmitarbeiter war schon kurz nach dem Unglück spekuliert worden.

Den Untersuchungen an der Unfallstelle zufolge hatten beschädigte Betonschwellen das Unglück ausgelöst.
Den Untersuchungen an der Unfallstelle zufolge hatten beschädigte Betonschwellen das Unglück ausgelöst.  © Sven Hoppe/dpa

Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen: Fünf Todesopfer, 78 Menschen verletzt

Bei dem folgenschweren Unglück am 3. Juni des vergangenen Jahres war ein Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München entgleist - fünf Menschen starben bei dem Zwischenfall, 78 weitere wurden verletzt. Nach einem Zwischenbericht des zuständigen Bundesamtes für Eisenbahnunfalluntersuchung hatten beschädigte Betonschwellen das Unglück verursacht.

Die Bahn hat angekündigt, nach dem Unglück mehrere Hunderttausend Betonschwellen auszutauschen.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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