Drama am Amtsgericht: Mann erschießt Frau und sich selbst

Celle - Drama in Celle!

Polizeifahrzeuge versperren die Zufahrt zum Amtsgericht Celle.
Polizeifahrzeuge versperren die Zufahrt zum Amtsgericht Celle.  © Julian Stratenschulte/dpa

Auf dem Gelände des Amtsgerichts Celle hat ein 78-jähriger Mann eine 49 Jahre alte Frau und anschließend sich selbst erschossen. Das sagte Polizeisprecherin Birgit Insinger am Donnerstag. Die Schüsse seien in der Nähe des Eingangs gefallen.

Nach Informationen der Celleschen Zeitung soll ein Rechtsstreit Hintergrund des Verbrechens sein. "Das könnte so gewesen sein. Es ist aber noch Bestandteil der Ermittlungen", sagte die Sprecherin. Noch sei unklar, ob die Tat mit einem Gerichtstermin im Zusammenhang gestanden habe.

Die Polizeisprecherin konnte zunächst nicht sagen, ob es eine Beziehung zwischen Täter und Opfer gab. Ihr zufolge handelte es sich bei dem Schützen um einen älteren Mann, die getötete Frau sei im mittleren Alter.

Autofahrer aufgepasst! A7 übers Wochenende in Richtung Hamburg gesperrt
Niedersachsen Autofahrer aufgepasst! A7 übers Wochenende in Richtung Hamburg gesperrt

Die tödlichen Schüsse wurden am Donnerstagmorgen abgefeuert. Bei der Polizei ging um 10.20 Uhr die Meldung ein, es habe Schüsse gegeben und Menschen seien verletzt worden. Zunächst war die Lage unklar.

Polizei sperrt Gebiet rund um das Amtsgericht Celle großräumig ab

Mitarbeiter Spurensicherung der Polizei stehen am Amtsgericht Celle.
Mitarbeiter Spurensicherung der Polizei stehen am Amtsgericht Celle.  © Julian Stratenschulte/dpa

Polizisten sperrten die Mühlenstraße, an der das Amtsgericht liegt, nach der Alarmierung weiträumig ab. Es handele sich um eine der Hauptdurchgangsstraßen in Celle, sagte Insinger.

Am Mittag war die Polizei mit einem Großaufgebot am Tatort. Beamte der Spurensicherung in weißen Kitteln trafen ein. Vor dem Eingang des Backsteingebäudes hatten die Ermittler ein kleines Zelt aufgebaut. Auch etwa 20 Polizeifahrzeuge standen an der Straße.

Ob Zeugen die Schussabgabe beobachtet haben, war ebenfalls zunächst unklar. Das Gelände sei nicht überall von der Straße aus einsehbar, sagte die Polizeisprecherin. Die 70.000-Einwohner-Stadt Celle liegt etwa 40 Kilometer nordöstlich von Hannover.

Update, 16 Uhr: Justizministerin Havliza spricht ihre Anteilnahme aus

Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza sagte: "Ich bin erschüttert und tieftraurig über diese schreckliche Tat in Celle." Das Opfer sei jäh aus dem Leben gerissen worden, ihre Trauer und Anteilnahme gelte vor allem den Hinterbliebenen, sagte die CDU-Politikerin und verwies auf die Opferhilfeeinrichtungen, die bereit stehen, um die Betroffenen zu unterstützen.

"In Gedanken bin ich auch bei den Wachtmeisterinnen und Wachtmeistern sowie den übrigen Beschäftigten des Amtsgerichts Celle. Sie mussten diese Tat zum Teil aus nächster Nähe miterleben", sagte Havliza weiter.

Justiz-Staatssekretär Frank-Thomas Hett habe sich am Tatort ein Bild von der Lage gemacht. Zur Unterstützung der Beschäftigten sei das Einsatznachsorgeteam des niedersächsischen Justizvollzuges hinzugezogen worden.

Update, 20 Uhr: Streit ging eine Räumungsklage voraus

Nach Informationen des Magazins "Legal Tribune Online" (LTO) soll es um eine Räumungsklage gegangen sein - der Mann sei Mieter, die Frau Vermieterin der Wohnung gewesen.

"Das war eine ganz normale Mietsache", zitierte LTO den Amtsgerichtsdirektor Dieter Philipp Klass.

Schwer bewaffnete Polizisten stehen in der Nähe vom Amtsgericht Celle vor dem Kofferraum ihres Autos.
Schwer bewaffnete Polizisten stehen in der Nähe vom Amtsgericht Celle vor dem Kofferraum ihres Autos.  © Julian Stratenschulte/dpa

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über erweiterte Suizide. Da der Vorfall aber im öffentlichen Raum ereignet hat, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

Mehr zum Thema Niedersachsen: