Abitur-Debakel in NRW hat Konsequenzen: Institutsdirektor schmeißt hin

Düsseldorf - Das Abitur-Debakel und gravierende Daten-Lecks beim Landesschulinstitut Qualis haben erste personelle Konsequenzen.

NRW-Schulministerin Dorothee Feller (57) steht wegen der Abi-Pannen in der Kritik.
NRW-Schulministerin Dorothee Feller (57) steht wegen der Abi-Pannen in der Kritik.  © Malte Krudewig/dpa

Institutsdirektor Rüdiger Käuser habe darum gebeten, von seinen Aufgaben entbunden zu werden, teilte das nordrhein-westfälische Schulministerium am Mittwoch in Düsseldorf mit. Dem Wunsch werde entsprochen.

Wegen einer IT-Panne beim Herunterladen der Prüfungsaufgaben hatte das Schulministerium im April den Start der Abitur-Klausuren in sechs Prüfungsfächern um zwei Tage verschieben müssen. Betroffen waren rund 30.000 der landesweit 72.000 Abiturientinnen und Abiturienten.

Darüber hinaus waren gravierende Datenlecks im IT-System des Schulinstituts aufgedeckt worden. Mindestens 16.557 Datensätze waren vom Qualis-Server ausgelesen worden, vor allem Vor- und Zunamen von Lehrkräften und Qualis-Mitarbeitern.

Millionen Menschen in NRW von Armut bedroht: Alleinerziehende besonders betroffen!
Nordrhein-Westfalen Millionen Menschen in NRW von Armut bedroht: Alleinerziehende besonders betroffen!

Außerdem waren weitere Schwachstellen in den Web-Anwendungen entdeckt worden.

FDP fordert Schulministerin Dorothee Feller auf, "volle Verantwortung" zu übernehmen

Die FDP-Opposition hatte Schulministerin Dorothee Feller (57) aufgefordert, "die volle Verantwortung für die IT-Probleme in ihrem Arbeitsbereich" zu übernehmen. Die CDU-Politikerin hatte Kommunikationsprobleme eingeräumt, sich für die Panne entschuldigt und im vergangenen Monat mehrere Neuerungen vorgestellt, die künftig einen reibungslosen Ablauf sicherstellen sollen.

Am Mittwoch hob Feller hervor, der Qualis-Direktor habe seinen Dienst "mitten in der Pandemie angetreten und damit in einer schwierigen Zeit Verantwortung übernommen".

Die vakante Stelle werde nun schnellstmöglich ausgeschrieben. Bis zu einer Nachbesetzung werde sie kommissarisch geleitet.

Titelfoto: Malte Krudewig/dpa

Mehr zum Thema Nordrhein-Westfalen: