Drei Rollfeld-Mitarbeiter zeigen IS-Geste am Düsseldorfer Flughafen, keine Ermittlungen

Düsseldorf - Drei am Düsseldorfer Flughafen tätige Männer sind durch eine Geste auffällig geworden, die für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) typisch ist.

Drei Mitarbeiter des Düsseldorfer Flughafens sollen auf dem Rollfeld eine IS-typische Geste gezeigt haben.
Drei Mitarbeiter des Düsseldorfer Flughafens sollen auf dem Rollfeld eine IS-typische Geste gezeigt haben.  © Federico Gambarini/dpa

Die "Bild"-Zeitung berichtete am Freitag über den Vorfall. Ein Foto in sozialen Medien zeigt, wie drei Männer in Arbeitskleidung am Rollfeld stehen und ihre Zeigefinger symbolisch nach oben strecken.

Nach Angaben des Flughafens ist den betreffenden Personen bis zum Abschluss der laufenden Ermittlungen zunächst die Zutrittsberechtigung zum Sicherheitsbereich des Airports entzogen worden.

Alle Beschäftigten, die im Sicherheitsbereich des Düsseldorfer Flughafens arbeiten, müssten sich als Voraussetzung zuvor ausnahmslos einer Zuverlässigkeitsüberprüfung unterziehen, die durch die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Luftsicherheitsbehörde durchgeführt werde.

Es geht um Milliarden: Adidas und Nike in Düsseldorf vor Gericht!
Nordrhein-Westfalen Es geht um Milliarden: Adidas und Nike in Düsseldorf vor Gericht!

Ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei sagte am Freitagmorgen, man sei am Donnerstag zu den Adressen der Männer gefahren. Bei zwei von ihnen habe man eine Gefährderansprache gehalten, der dritte sei im Urlaub gewesen.

"Den haben wir weiter im Fokus - wenn er zurück ist, werden wir auch bei ihm eine Gefährderansprache durchführen."

Zeigen des erhobenen Zeigefingers erfüllt keinen Straftatbestand

Gefährderansprachen führt die Polizei durch, wenn sie Hinweise auf eine möglicherweise anstehende Straftat bekommt. Sie wird zum Beispiel bei Extremisten und Hooligans vorstellig.

Damit wollen die Beamten signalisieren, dass man die Person auf dem Schirm habe und dass sie die Gedanken, die sie möglicherweise hat, bloß nicht in die Tat umsetzen solle. Die Gefährderansprache ist also eine präventive Maßnahme, um eine mögliche spätere Straftat zu verhindern.

Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf führt keine Ermittlungen in dem Fall, wie ein Sprecher der dpa am Freitag sagte. Das Zeigen des erhobenen Zeigefingers erfülle keinen Straftatbestand.

Die Flughafen Düsseldorf GmbH erklärte, "dass es sich bei den durch die Ermittlungen der Bundespolizei betroffenen Personen nicht um Mitarbeiter der Flughafen Düsseldorf GmbH handelt, sondern um Beschäftigte eines am Standort Flughafen tätigen Dienstleisters".

Das betreffende Unternehmen sei nicht im Auftrag der GmbH tätig.

Stellvertretende Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft: "Die deutschen Flughäfen sind sicher"

Die Männer seien laut Angaben keine Angestellten der Flughafen Düsseldorf GmbH.
Die Männer seien laut Angaben keine Angestellten der Flughafen Düsseldorf GmbH.  © David Young/dpa

Nach Ansicht der Bundespolizeigewerkschaft haben die Sicherheitsbehörden nach dem Bekanntwerden einer IS-typischen Geste von drei Mitarbeitern auf dem Flughafengelände in Düsseldorf sofort gehandelt.

"Die Behörden haben umgehend reagiert und da gab es auch keinen Toleranzspielraum", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft, Manuel Ostermann, am Freitag der dpa. Das sei ein völlig inakzeptabler Vorgang, egal ob das als ein schlechter Scherz gemeint gewesen sei oder ob extremistisches Bestrebungen dahinter stünden, betonte er.

So ein Vorfall führe zu Verunsicherung. "Selbstverständlich führt das zu Magenschmerzen bei den Reisenden, aber die deutschen Flughäfen sind sicher", unterstrich Ostermann. Er verwies aber auch auf die angespannte Lage an den Flughäfen. Vor dem Hintergrund einer wachsenden extremistische Bedrohungslage müsse man stetig wachsam bleiben. Nach Ansicht von Ostermann ist deshalb wichtig, die Sicherheitsverfahren stetig zu betrachten und auf dem neuesten Stand zu halten.

Nach bundesweiter Schleuser-Razzia: Hängen auch CDU-Politiker aus NRW mit drin?
Nordrhein-Westfalen Nach bundesweiter Schleuser-Razzia: Hängen auch CDU-Politiker aus NRW mit drin?

Das gelte auch für die Zuverlässigkeitsüberprüfung, die vor dem Beginn einer Tätigkeit im Airport-Sicherheitsbereich erfolge.

Originalmeldung: 22. Juli, 10.33 Uhr; zuletzt aktualisiert: 22. Juli, 16.12 Uhr

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

Mehr zum Thema Nordrhein-Westfalen: