Explosion in Ratinger Hochhaus: Drei Opfer schweben noch immer in Lebensgefahr

Düsseldorf - Bei der Explosion in einem Hochhaus in Ratingen bei Düsseldorf vor anderthalb Wochen sind 35 Menschen teils lebensgefährlich verletzt worden.

Polizisten sichern den Tatort in einem Hochhaus am Tag, nachdem eine Explosion mehrere Einsatzkräfte schwer verletzt hatte.
Polizisten sichern den Tatort in einem Hochhaus am Tag, nachdem eine Explosion mehrere Einsatzkräfte schwer verletzt hatte.  © Roberto Pfeil/dpa

Drei von ihnen befänden sich weiter in Lebensgefahr, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) am Montag in einer Sondersitzung des Landtags-Innenausschusses. Bei den lebensgefährlich Verletzten handele es sich um eine Polizistin, einen Polizisten und einen Feuerwehrmann.

Ein 57-jähriger Ratinger soll die Explosion am 11. Mai ausgelöst haben, als Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr seine Wohnungstür öffneten. Gegen ihn ist Haftbefehl wegen versuchten Mordes in neun Fällen erlassen worden.

Schwer verletzte Einsatzkräfte seien brennend zehn Stockwerke hinab auf die Straße gelaufen. Nach der Explosion sei Großalarm ausgelöst worden.

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Rund 650 Kräfte seien an dem Einsatz beteiligt gewesen. Rund 100 Einsatzkräfte hätten in den Folgetagen psychologische Hilfe in Anspruch genommen.

Ratingen: Ermittlungen zu totem Bewohner dauern weiter an

NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) hat sich in einer Sondersitzung Details bekannt gegeben.
NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) hat sich in einer Sondersitzung Details bekannt gegeben.  © Federico Gambarini/dpa

Die Einsatzkräfte, die wegen eines überquellenden Briefkastens und Verwesungsgeruchs unter dem Stichwort "hilflose Person" gerufen worden waren, seien darüber informiert gewesen, dass gegen den 57-jährigen Bewohner und späteren Verdächtigen ein Haftbefehl wegen Körperverletzung vorlag.

Weil es sich nur um einfache Körperverletzungsdelikte wie Ohrfeigen gehandelt habe, sei der Ratinger in der Polizeidatenbank gemäß deren Kriterien nicht als Gewalttäter geführt worden.

Reul bestätigte, dass in einer anderen Wohnung des Hauses nach der Räumung ein 73-jähriger Bewohner tot aufgefunden wurde. In diesem Fall ermittele die Duisburger Polizei, warum er starb.

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Die weibliche Leiche, die in der Wohnung des Ratingers gefunden wurde, sei bereits teilweise skelettiert gewesen und habe in einem Rollstuhl gesessen. Dabei dürfte es sich um die Mutter des Verdächtigen handeln.

Erstmeldung von 5.53 Uhr, zuletzt aktualisiert um 10.40 Uhr

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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