Hier scheitern unglaubliche 91 von 100 Ehen: Diese Stadt ist Deutschlands Scheidungs-Spitzenreiter

Leverkusen - Eigentlich soll die Hochzeit ein Bund für das ganze Leben sein. In der Realität gibt es aber immer weniger Ehen, die länger als ein paar Jahre halten. Insbesondere in einer NRW-Stadt ist das zu beobachten.

In Deutschland wurden 2023 insgesamt knapp 129.000 Ehen geschieden. (Symbolbild)
In Deutschland wurden 2023 insgesamt knapp 129.000 Ehen geschieden. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

In Leverkusen kamen im Jahr 2023 statistisch gesehen ganze 91 Scheidungen auf 100 Eheschließungen - trauriger Höchstwert in ganz Deutschland. Das hat eine Auswertung der Münchener Anwaltskanzlei Larverseder ergeben.

Demnach komme keine andere Stadt und kein anderer Landkreis auch nur annähernd an das Scheidungsniveau in Leverkusen heran: Auf Platz zwei liegt Coburg (Bayern) mit 73 Scheidungen auf 100 Ehen, auf Platz drei folgt Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) mit 72 Scheidungen auf 100 Ehen.

Zwar ist es normal, dass es immer wieder zu statistischen Abweichungen zwischen einzelnen Städten und Kreisen kommt, ein Unterschied in dieser Größenordnung ist aber durchaus bemerkenswert. Woher der große Abstand kommt, ist allerdings unklar.

Besondere Ehre für deutschen Weltraum-Helden: Reinhold Ewald wird NRW-Botschafter
Nordrhein-Westfalen Besondere Ehre für deutschen Weltraum-Helden: Reinhold Ewald wird NRW-Botschafter

"Wir wissen nicht, warum die Quote hier so groß ist", bekräftigt Ruth Reimann, Direktorin des für Scheidungen zuständigen Amtsgerichts in Leverkusen, in der Auswertung. Schließlich würden die Paare nicht zu ihren Beweggründen gefragt, weshalb nur spekuliert werden könne.

Grund für hohe Scheidungsquote könnte unbeliebtes Rathaus in Leverkusen sein

Unter anderem hält es Reimann etwa für möglich, dass viele Paare aufgrund der Unbeliebtheit des Leverkusener Rathauses nicht in der rheinischen Stadt heiraten würden, obwohl sie hier leben. Dadurch würde die Ehe nicht gezählt, eine potenzielle Scheidung aber durchaus. Das würde die Statistik verzerren.

"Vielleicht heiraten sie in anderen Städten im Umland, die noch schönere Räumlichkeiten bieten", vermutet die Amtsgerichts-Direktorin.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Mehr zum Thema Nordrhein-Westfalen: