Laumann: Impfung entscheidend für diesen Corona-Winter

Düsseldorf - Impfungen bleiben nach Überzeugung des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (65, CDU) auch in diesem Winter die entscheidende Waffe gegen das Coronavirus.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (65, CDU) beriet sich über die Corona-Strategie im Winter.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (65, CDU) beriet sich über die Corona-Strategie im Winter.  © David Young/dpa

Laumann rief am Donnerstag in Düsseldorf alle Bürger eindringlich dazu auf, den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu folgen, um sich zu schützen.

Zu den Gruppen, denen die Stiko schon länger eine zweite Auffrischung (vierte Dosis) empfiehlt, zählen neben Menschen ab 60 Jahren auch Risikopatienten und Immungeschwächte ab fünf Jahren sowie Personal und Heimbewohner im Gesundheits- und Pflegebereich.

Dieser Kreis sei auch mit den am Donnerstag veröffentlichten jüngsten Empfehlungen nicht ausgeweitet worden, sagte der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens (72). Wer gesund sei und nicht zu den Risikogruppen zähle, brauche den sogenannten zweiten Booster nicht.

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""Es schadet nicht" ist keine ausreichende medizinische Indikation", kommentierte der Virologie-Professor Meinungen Anderer, die den zweiten Booster auch in breiteren Bevölkerungsgruppen für sinnvoll halten. "Eine generelle zweite Auffrisch-Impfung wird von der Stiko derzeit nicht empfohlen."

Mertens räumte in Düsseldorf eine Fehlinterpretation ab: "Der alte Impfstoff ist keinesfalls schlecht", betonte er. Die neuen angepassten Omikron-Impfstoffe seien zwar wegen einer etwas besseren Immun-Antwort bei einer Auffrischung empfohlen, stellte der Arzt klar.

Welche Corona-Impfstoffe wofür sinnvoll sind

Thomas Mertens (72) ist Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko).
Thomas Mertens (72) ist Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko).  © David Young/dpa

Für eine Grundimmunisierung seien sie hingegen weder empfohlen noch zugelassen. Dazu sollten weiterhin die alten Impfstoffe verwendet werden.

Er warb dafür, dass vor allem Menschen mit Risiken für schwere Erkrankungen noch vor dem Winter für einen ausreichenden Impfschutz sorgten.

Trotz steigender Neuinfektionsraten auch in NRW sehe er derzeit allerdings keinen Anlass, die allgemeinen Corona-Schutzmaßnahmen zu verschärfen, sagte Laumann.

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Wegen der großen Erfahrung der Bevölkerung nach zwei Corona-Wintern setze er auch auf Eigenverantwortung der Menschen. Das bedeute etwa, dass jemand, der Symptome habe, zu Hause einen Selbsttest mache, bevor er überhaupt zur Arbeit gehe.

"Und wenn man positiv ist, dann bleibt man zu Hause", unterstrich der Gesundheitsminister.

Er habe sich einem Brief anderer CDU-geführter Landesregierungen nach Berlin nicht angeschlossen, in dem dafür geworben worden sei, die Isolation nach einer Ansteckung mit dem Virus aufzuheben. "Ich bin der Meinung, wer infiziert ist, soll zu Hause bleiben und soll nicht andere Leute anstecken."

Die aktuelle Lage auf den Intensivstationen in NRW bezeichnete Laumann als "nach wie vor sehr entspannt". In NRW gebe es insgesamt 114.000 Krankenhausbetten, davon wiederum 6400 auf Intensivstationen.

Das Gesundheitsministerium hat im Internet unter der Adresse www.jetztimpfen.nrw.de Informationen zusammengestellt.

Titelfoto: David Young/dpa

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