Motorboot in Seenot, Familie mit Kind (5) in Lebensgefahr: Fischkutter verhindern Untergang

Bremerhaven - Auf der Außenweser hat ein Motorboot mit einer dreiköpfigen Familie an Bord am Dienstagmittag einen Wassereinbruch erlitten. Zwischenzeitig bestand akute Lebensgefahr. Vier Fischkutter retteten die Familie vor dem Untergang.

Die Seenotretter brachten das Motorboot inklusive Besatzung zurück zum Hafen Bremerhaven.
Die Seenotretter brachten das Motorboot inklusive Besatzung zurück zum Hafen Bremerhaven.  © Die Seenotretter – DGzRS/Matthias Schäfer

Der Skipper setzte gegen 11.30 Uhr einen "Mayday"-Ruf über UKW-Kanal 16 ab, melden Die Seenotretter am Dienstagnachmittag.

Die Familie - Vater, Mutter, Kind (5) - befand sich zu diesem Zeitpunkt in akuter Lebensgefahr – das Boot drohte zu sinken.

Wären die sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nähe befindlichen Fischkutter nicht rechtzeitig zur Hilfe geeilt, hätte die Bootsfahrt der Familie in einem dramatischen Unglück enden können.

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Laut der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war das etwa zehn Meter lange Motorboot rund fünf Seemeilen nordöstlich der Vogelschutzinsel Mellum unterwegs, als es aus bislang ungeklärter Ursache mit Wasser volllief. Die bordeigene Lenzpumpe reichte nicht aus, um den Wassereinbruch zu stoppen.

Die Rettungsleitstelle der DGzRS alarmierte sofort die Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER (Station Bremerhaven) und BERNHARD GRUBEN (Station Hooksiel). Beide machten sich umgehend auf den Weg zu den Schiffbrüchigen.

Mehrere Fischkutter hören Notruf und eilen

Das Motorboot klemmt zwischen Fischkutter und der HERMANN RUDOLF MEYER der Seenotretter.
Das Motorboot klemmt zwischen Fischkutter und der HERMANN RUDOLF MEYER der Seenotretter.  © Die Seenotretter – DGzRS

Parallel wurden im Gebiet befindliche Fischkutter um Unterstützung gebeten. Vier von ihnen – die "Triton", "Odin", "Magellan" und die "Erika" – nahmen Kurs auf das havarierte Boot. Einige hätten den Notruf auch bereits mitgehört, heißt es weiter vonseiten der Seenotretter.

Rund 30 Minuten nach dem Funkspruch trafen die ersten Fischer ein. Mit zusätzlichen Lenzpumpen war es gelungen den Wassereinbruch zunächst unter Kontrolle zu bringen.

Gegen 12.30 Uhr erreichten schließlich auch die Seenotretter die Unglücksstelle. Die HERMANN RUDOLF MEYER nahm das Boot längsseits in Schlepp. Die Seenotretter brachten es inklusive Besatzung sicher nach Bremerhaven.

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Dort trafen sie gegen 16.45 Uhr ein. Der Familie sei es den Umständen entsprechend gut ergangen.

Titelfoto: Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

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