Vier Kilometer vor der Küste: In Not geratene Wattwanderer senden Hilferuf

Spiekeroog - Die freiwilligen Seenotretter der Station Neuharlingersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben am gestrigen Sonntagabend vier erschöpfte Wattwanderer und einen Hund vor der ostfriesischen Insel Spiekeroog aus der Lebensgefahr befreit.

Die freiwilligen Seenotretter der Station Neuharlingersiel befreiten die Familie aus der lebensgefährlichen Situation.
Die freiwilligen Seenotretter der Station Neuharlingersiel befreiten die Familie aus der lebensgefährlichen Situation.  © Die Seenotretter

Wie die DGzRS am Montag mitteilte, ging der Notruf gegen 18.45 Uhr ein. "Dieser erfolgte mit der Angabe, dass die Familie erschöpft ist und den Priel nicht überqueren kann", sagte ein Sprecher der Seenotretter gegenüber TAG24. Ein Priel ist ein natürlicher Wasserlauf im Watt.

Mithilfe der GPS-Daten des Handys konnte die Familie, darunter auch ein sechsjähriges Mädchen und ein Hund, rund vier Kilometer vor der Küste geortet werden. Das in Neuharlingersiel stationierte Seenotrettungsboot "Courage" machte sich sofort auf den Weg, die kleine Gruppe zu retten.

"Durch den geringen Tiefgang kann das Boot sehr weit rein in die Priele. In diesem Fall mussten sie aber tatsächlich warten, bis ein bisschen Wasser aufgelaufen war", so der Sprecher weiter.

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"Die Familie war aber in Sicht und sicher auf einer Sandbank. Einer der Seenotretter konnte aussteigen und ist an einer Leine gesichert zu der Familie hin und dann sind alle gemeinsam zurück zum Seenotrettungsboot gegangen."

Die Seenotretter warnen erneut vor den Gefahren des Wattenmeers

Nach circa eineinhalb Stunden war die Rettungsaktion erfolgreich beendet und alle fünf Geretteten sicher zurück nach Neuharlingersiel gebracht worden. Bis auf Schürfwunden an den Füßen blieben alle Beteiligten unverletzt. Warum die Familie den unsicheren Weg auf sich nahm, ist nicht bekannt.

Die Seenotretter warnten in diesem Zusammenhang noch einmal vor den Gefahren des Wattenmeers. "Menschen sollten niemals alleine ins Watt aufbrechen, sondern sich immer einer geführten Tour mit erfahrener Führung anschließen", heißt es in einer Mitteilung von Sonntag.

Sicherheitstipps und weitere Informationen auf seenotretter.de.

Titelfoto: Die Seenotretter

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