Notfall auf der Ostsee: Segler treibt manövrierunfähig in Gefahrenzone
Fehmarn - Es war ein Wettlauf gegen Wind und Wellen: Am Donnerstag geriet ein Einhandsegler vor der Ostsee-Insel Fehmarn in Gefahr.

Gegen 4 Uhr morgens meldete sich der Skipper über Funk bei der deutschen Rettungsleitstelle See in Bremen.
Sein Ruder war gebrochen, die etwa 8,5 Meter lange Yacht trieb manövrierunfähig auf die Ostsee hinaus – direkt in Richtung Ost-West-Schifffahrtsstraße, die durch den Fehmarn-Belt verläuft. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Mann etwa viereinhalb Seemeilen (rund 8,5 Kilometer) westlich der Insel Fehmarn.
Trotz eines Treibankers schob der stürmische Südwestwind mit bis zu 61 km/h das Boot unaufhaltsam weiter in die Gefahrenzone, heißt es in einer Mitteilung der Seenotretter.
Die Leitstelle alarmierte sofort die freiwilligen Retter der Station Fehmarn. Mit dem Seenotrettungsboot ROMY FRANK stachen die Einsatzkräfte aus dem Fährhafen Puttgarden in See.
Einsatzkräfte retten Segler aus Ostsee
Bei Wellen von bis zu anderthalb Metern Höhe kämpften sich die Retter durch die stürmische Nacht. Es folgte Millimeterarbeit auf offener See: Vorsichtig näherten sie sich der treibenden Yacht, stellten eine Schleppverbindung her – und zogen schließlich das Boot samt erschöpftem Segler in Sicherheit.
Nach der dramatischen Rettungsaktion brachte die Crew des Rettungsboots den Mann wohlbehalten in den Hafen zurück.
Titelfoto: Focke Strangmann/dpa