Putins Atom-U-Boote nehmen täglich Kurs auf die deutsche Ostsee-Küste

Fehmarn - Was hat das denn zu bedeuten? Jeden Tag fahren mehrere russische Atom-U-Boote in Richtung der deutschen Ostseeinsel Fehmarn.

Das russische Atom-U-Boot "Knyaz Vladimir" fährt im Juni 2020 in die Marinebasis Gadschijewo ein.
Das russische Atom-U-Boot "Knyaz Vladimir" fährt im Juni 2020 in die Marinebasis Gadschijewo ein.  © IMAGO / ITAR-TASS

Wie die Kieler Nachrichten berichten, nimmt die "Knyaz Vladimir" immer gegen Mittag in Begleitung zweier weiterer Unterwasserschiffe Kurs auf die deutsche Küste.

Im Juli ist der Anblick von russischen Kriegsschiffen in der Ostsee keine Seltenheit, doch das gleich drei Atom-U-Boote des Herrschers Wladimir Putin (68) gemeinsam unterwegs sind, dann schon.

Zum einen dürfte es eine Machtdemonstration des Präsidenten, zum anderen dürften es aber auch Vorbereitungen auf das Sommermanöver vor Kaliningrad und die riesige Militärparade am letzten Juli-Wochenende in St. Petersburg sein.

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Zum ersten Mal soll die "Knyaz Vladimir" laut dem Bericht am Dienstag den Fehmarnbelt passiert haben. Dabei wurde es von dänischen Marine-Einheiten und der deutschen Fregatte "Nordrhein-Westfalen" begleitet.

Auf Twitter teilte die dänische Marine sogar Bilder von der Durchfahrt des Atom-U-Boots durch den Großen Belt.

Der russische Präsident Putin lässt aber noch mehr seine Muskeln spielen. Zusätzlich hat er noch das modernste Landungsschiff seiner Marine, ein Raketenkreuzer und einen der modernsten U-Jagd-Zerstörer auf den Weg geschickt.

Auf Twitter teilte die dänische Marine Bilder der Belt-Durchfahrt der "Knyaz Vladimir"

Ostsee kein ideales Gewässer für russische Atom-U-Boote

"Diese Boote sind das Rückgrat der russischen nuklearen Zweitschlagsfähigkeit und erheben den Anspruch, ihren westlichen Konterparts ebenbürtig zu sein", sagte Johannes Peters, Leiter im Center für maritime Strategie und Sicherheit beim Institut für Sicherheitspolitik an der Uni Kiel, den Kieler Nachrichten.

Doch die Ostsee sei gar kein so optimales Gewässer für die Boote, sagte er. Weil sie ihre Reaktorkühlung nicht abstellen könnten, seien sie in flacheren Gewässern, wie die Ostsee eines ist, über ihre Lautstärke leicht zu orten.

Zwar versuchen die russischen Begleitschiffe die deutschen Abhöranlagen mit Störsignalen unter Wasser bei der täglichen Durchfahrt zu überlisten, doch die "direkte Vorbeifahrt der 'Knyaz Vladimir' ist aber trotzdem als Jackpot der Aufklärung zu werten", erklärte Experte Peters.

Das russische Atom-U-Boot ist eines der größten der Welt. Es ist 170 Meter lang und wird von einem Atom-Reaktor betrieben. Es ging 2020 in den Dienst und kann bis zu 16 Interkontinentalraketen (Typ: Bulawa) mit bis zu 96 Atomsprengköpfen transportieren.

Titelfoto: IMAGO / ITAR-TASS

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