Fisch-Seuche im Landkreis Harz nachgewiesen: Liegt die Ursache in Dänemark?

Halberstadt - In einem Aquakulturbetrieb im Landkreis Harz ist bei Regenbogenforellen eine Fisch-Seuche nachgewiesen worden.

Die Infektiöse Hämatopoetische Nekrose (IHN) ist im Landkreis Harz bei Regenbogenforellen festgestellt worden. (Symbolbild)
Die Infektiöse Hämatopoetische Nekrose (IHN) ist im Landkreis Harz bei Regenbogenforellen festgestellt worden. (Symbolbild)  © 123rf/franky242

Das Virus der Infektiösen Hämatopoetischen Nekrose (IHN) sei damit nun auch im Harzkreis angekommen, teilte die Kreisverwaltung am Montag mit. Der Betrieb unterliege bis auf Weiteres der amtlichen Sperre, erklärte Amtstierarzt Rainer Miethig.

Wahrscheinlich sei das Virus im Harzkreis durch Fischzukäufe aus Dänemark in den Bestand gelangt, so Miethig weiter. Laut dem Landesamt für Verbraucherschutz war im Mai letzten Jahres ein IHN-Ausbruch in einer Forellenfarm in Dänemark festgestellt worden, nachdem das Land als IHN-frei gegolten hatte.

Infolge des regen Handels mit deutschen Betrieben hatte das Virus demnach seinen Weg nach Deutschland gefunden.

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Schon im vergangenen Jahr waren daraufhin in Teilen Sachsen-Anhalts Fische mehrerer Betriebe positiv auf das Virus untersucht worden.

Zuvor gab es seit dem letzten Ausbruch im Jahr 2013 keinen Fall.

Große wirtschaftliche Verluste durch Fischseuche IHN

Der Erreger befällt den Angaben des Landkreises und des Landesamts zufolge vorwiegend Lachse und Regenbogenforellen. Auch andere Fischarten könnten das Virus übertragen, ohne selbst daran zu erkranken.

Weltweit verursache IHN in Fischzuchtanlagen große wirtschaftliche Schäden, auch wildlebende Fische könnten betroffen sein. Für den Menschen sei es ungefährlich.

Vor allem bei sehr jungen Fischen können hohe Verluste auftreten. Erwachsene Fische können die Infektion überstehen und als Überträger neue Viren ausscheiden.

Bei Verdacht auf die Tier-Seuche solle unmittelbar Kontakt zum Veterinäramt aufgenommen werden, hieß es weiter. Für all diejenigen, die mit Lachsfischen arbeiteten, Hobbyangler eingeschlossen, sollte besondere Vorsicht und erweiterte Hygiene gelten, sagte Miethig.

Titelfoto: 123rf/franky242

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