Haseloff: Produktion von Medikamenten wieder nach Europa verlagern

Magdeburg - Das Hauptproblem im Gesundheitswesen ist derzeit nicht Corona, sondern der Mangel an bestimmten Arzneimitteln, wie Ministerpräsident Haseloff sagt. Wer an Corona erkrankt, soll sich in Sachsen-Anhalt weiterhin in Quarantäne begeben.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (68, CDU) sieht den Mangel an Medikamenten als aktuell größtes Problem.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (68, CDU) sieht den Mangel an Medikamenten als aktuell größtes Problem.  © Ronny Hartmann/dpa

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (68, CDU) hat sich dafür ausgesprochen, dass Arzneimittel wieder vermehrt in Europa produziert werden. "Unser Problem im Gesundheitswesen ist aktuell nicht Corona, sondern der Mangel an Arbeitskräften und Medikamenten", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg.

"Wir haben aktuell Engpässe bei bestimmten Medikamenten wie Fiebersäften und -zäpfchen für Kinder oder Blutdruck- und Cholesterinsenkern - diese defizitäre Entwicklung muss umgekehrt werden. Die Produktion bestimmter Stoffe muss wieder nach Europa verlagert werden."

Haseloff verteidigte den gesundheitspolitischen Kurs mehrerer Länder, in denen die Corona-Regeln bereits ausgelaufen sind oder bald auslaufen. "Wir werden sehen, wie sich das Coronavirus weiterentwickelt. Wenn sich die Situation verändert und neue Mutationen auftreten, kann man kurzfristig reagieren. Aber grundsätzlich ist es richtig, dass die Verordnungen in den Ländern auslaufen", sagte er.

Fußball-Jugendleiter stirbt bei Baum-Crash: Verein sagt seine Spiele ab
Sachsen-Anhalt Fußball-Jugendleiter stirbt bei Baum-Crash: Verein sagt seine Spiele ab

In Sachsen-Anhalt ist die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs Anfang Dezember entfallen.

Es war das erste Bundesland, das auf diese Regel verzichtete.

Landkreise wollen Quarantäneverpflichtung fortbestehen lassen

Die Menschen sollen seitdem eigenverantwortlich entscheiden, ob sie den Mund-Nasen-Schutz aufsetzen.

Weiter getragen werden muss der Mund-Nasen-Schutz im öffentlichen Fernverkehr, das regelt das Bundesinfektionsschutzgesetz. Es schreibt auch FFP2-Masken in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen vor.

Wer am Coronavirus erkrankt, soll sich zunächst weiterhin in Quarantäne begeben. Das sagte der Präsident des Landkreistages Sachsen-Anhalt, Götz Ulrich (53, CDU), der Deutschen Presse-Agentur nach Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium.

"Wir haben uns als Landkreise so verständigt, dass wir die Quarantäneverpflichtung bis Ende Januar fortbestehen lassen. Im Januar werden wir uns dann noch mal anschauen, ob das dann noch notwendig ist", sagte Ulrich, der Landrat im Burgenlandkreis ist.

Titelfoto: Ronny Hartmann/dpa

Mehr zum Thema Sachsen-Anhalt: