"Keiner hat ihm geholfen!": Förderschul-Lehrerin sperrt Kind (9) mit Down-Syndrom in Kiste

Jessen - Krasser Vorfall in einer Grundschule in Sachsen-Anhalt: Ein Junge mit Down-Syndrom wurde offenbar von der Direktorin der Förderschule zur Strafe in eine Kiste gesperrt. Jetzt haben die Eltern einen Anwalt eingeschaltet.

In einer Förderschule in Jessen soll eine Lehrerin einen Jungen mit Down-Syndrom in eine Kiste gesperrt haben. (Symbolbild)
In einer Förderschule in Jessen soll eine Lehrerin einen Jungen mit Down-Syndrom in eine Kiste gesperrt haben. (Symbolbild)  © Annette Riedl/dpa

Der Vorfall soll sich bereits Mitte Dezember ereignet haben, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete.

Der Schüler soll sich zu dem Zeitpunkt stark daneben benommen haben: Lehrer sowie Mitschüler soll er geschlagen, getreten und bespuckt haben.

Der Neunjährige war offenbar nicht zu beruhigen, weshalb ihn die Direktorin in eine Kiste auf dem Schulhof gesperrt und sich sogar darauf gesetzt haben soll!

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In einem Interview mit RTL berichten die Mutter und der Stiefvater des Jungen, dass er wohl für 25 Minuten in der Box gefangen gewesen sein soll.

Die beiden geben an, dass ein paar Mitschülerinnen ihres Sohnes sie schließlich zur Hilfe gerufen haben. "Sonst hätten wir davon vielleicht gar nichts erfahren!"

Familie hat Anwalt eingeschaltet

Der Stiefvater des Kindes beschreibt, dass sie vor Ort eintrafen und sich das Kind noch immer in der Kiste befand. Laut seiner Aussage saß die Direktorin wohl freudestrahlend auf der bunten Box. Als die Eltern die Lehrerin auf den Vorfall ansprachen, soll sie das unbekümmert bejaht haben. Der vermeintliche Grund für diese Handlung: Laut eigener Aussage habe sie sich nicht anders zu helfen gewusst.

Die Eltern sollen dann laut eigenen Angaben die Polizei gerufen haben, die allerdings nichts unternehmen wollte. "Keiner hat irgendwas gemacht!", so die Mutter des Jungen. Sie erklärte, dass die Mädchen, die für ihren Sohn Hilfe geholt haben, dann sogar noch von den Lehrern und der Polizei ausgeschimpft wurden.

Die Familie hat nun einen Anwalt angestellt, um diesem schrecklichen Vorfall genauer nachzugehen.

Titelfoto: Annette Riedl/dpa

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