Wettelrode (Sangerhausen) - Seit über einer Woche ist das Schaubergwerk Röhrigschacht schon für Besucher geschlossen. Der Grund ist ein schwerer Wassereinbruch, der das Werk komplett geflutet hat.

Vor einigen Tagen wurden die Wasserzuflüsse das erste Mal bemerkt. Die unterirdische Schauanlage in 283 Metern Tiefe sei durch das Hochwasser "regelrecht abgesoffen".

Wie die MZ schreibt, steht in einigen Teilen des Bergwerks der Pegel schon kniehoch. Das Wasser droht nun das Bergwerk und die zur Schau stehenden Gegenstände und Werkzeuge zu beschädigen, die sogenannte Malzerbaute und einer der Hauptgrubenfilter sind bereits jetzt komplett geflutet.

Eine Gruppe aus Mitarbeitern und freiwilligen Helfern versuchen nun, den Schacht weitgehend leerzuräumen. Aufgrund des hohen Wasserstands bewegen sie sich mit kleinen Booten vorwärts, die eigentlich für die Erlebnistouren genutzt werden.

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Zeitgleich wird mit ausgeklügelten Pumpensystemen versucht, den Wasserstand unter Kontrolle zu halten. Etwa 150 Kubikmeter Wasser müssen aktuell befördert werden, das ist mehr als doppelt die übliche Menge. Trotz aller Bemühungen steigt das Wasser unaufhörlich.

Noch ist unklar, wo die gewaltigen Wassermassen herkommen. Es wird vermutet, dass der steigende Pegel mit den Regengüssen in Sachsen-Anhalt zu tun hat.

Bereits kurz nach der Wende musste ein benachbarter Schacht endgültig aufgegeben werden, weil er komplett unter Wasser stand.

Experten und Mitarbeiter vor Ort arbeiten fieberhaft daran, das Schaubergwerk Wettelrode vor dem gleichen Schicksal zu bewahren. Erst letztes Jahr feierte die Touristenattraktion 30-jähriges Bestehen.