Zukunftszentrums-Standort steht fest: Jubel in Halle und Enttäuschung bei Mitbewerbern

Halle (Saale) - Halle (Saale) soll nach einer Jury-Entscheidung Standort für das geplante Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation werden. Am Dienstagabend wurde die Empfehlung der Auswahlkommission bekannt - gefolgt von begeisterten Reaktionen.

Halle wird zum Standort des Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation.
Halle wird zum Standort des Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation.  © Heiko Rebsch/dpa

Am Mittwochnachmittag sollen in Berlin Details vorgestellt werden. Die Bundesregierung will sich nach der Standortempfehlung der Jury richten.

In Sachsen-Anhalt und insbesondere in Halle war der Jubel kurz nach der Bekanntgabe groß. "Halle ist ein idealer Ort für dieses Zentrum. Das wissenschaftliche und kulturelle Umfeld der Stadt genügt höchsten Ansprüchen", erklärte Ministerpräsident Reiner Haseloff (68, CDU).

Halles Bürgermeister Egbert Geier (78, SPD) sagte: "Das ist eine großartige, um nicht zu sagen: einmalige Nachricht für unsere Stadt, die Region und das Land Sachsen-Anhalt".

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Er hob die Teamleistung hervor. Ein Netzwerk aus über 70 kulturellen, zivilgesellschaftlichen,
wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen habe die Bewerbung mitgetragen und gefördert.

Für den Betrieb sind 40 Millionen Euro im Jahr vorgesehen. Bis zu eine Million Menschen soll das Zentrum jedes Jahr anziehen.

Für den Ostbeauftragten Carsten Schneider (47, SPD) ist es "eines der wichtigsten Projekte für die Festigung der Deutschen Einheit und des Zusammenhalts in Europa".

Ansiedlung des Zukunftszentrums in Halle ist "Gewinn für Mitteldeutschland insgesamt"

Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, zeigte sich begeistert über die Standort-Entscheidung.
Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, zeigte sich begeistert über die Standort-Entscheidung.  © Kay Nietfeld/dpa

Thüringens Kulturminister und Chef der Staatskanzlei, Benjamin-Immanuel Hoff (46, Linke), erklärte: "Die Ansiedlung des Zukunftszentrums wird Wirkung in die gesamte Metropolregion Mitteldeutschland entfalten und ist somit ein Gewinn für Mitteldeutschland insgesamt".

Aus Frankfurt/Oder, dem große Chancen eingeräumt worden waren, kamen ebenso Glückwünsche wie auch eine enttäuschte Reaktion. Oberbürgermeister René Wilke (38, Linke) schrieb auf Facebook: "Gratulation an Halle (Saale). Für unsere Stadt ist es eine unverdiente Niederlage."

Nach Angaben der Stadt ging das Rennen denkbar knapp aus. Frankfurt (Oder) landete demnach auf dem zweiten Platz und hatte sich zuletzt ein Rennen mit Halle geliefert.

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Auch der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Müller-Rosentritt (40) äußerte sein Bedauern über die Entscheidung: "Die Sachsen und in diesem Fall insbesondere jene aus Plauen und Leipzig sind die Vorkämpfer der friedlichen Revolution. Ihnen ist es zu verdanken, dass Deutschland wieder eins wurde. Deshalb hätte das Zukunftszentrum in Leipzig/Plauen seinen Platz haben müssen."

Mithilfe des Zentrums sollten Lösungsansätze gefunden werden für aktuelle und künftige gesellschaftliche, soziale, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen wie etwa Klimawandel, Migration, Demografie oder die Weiterentwicklung der Demokratie.

Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa

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