Schweigeminute und Blumenkränze: Sachsen-Anhalt erinnert an Opfer des Nationalsozialismus

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Landtag und Landesregierung sowie kommunale Vertreter haben gemeinsam der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Vertreter des Landtags und der Landesregierung, darunter Simone Borris (60, parteilos, r.) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (68, CDU, 2.v.r.), gedachten am Freitag der Opfer des Nationalsozialismus.
Vertreter des Landtags und der Landesregierung, darunter Simone Borris (60, parteilos, r.) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (68, CDU, 2.v.r.), gedachten am Freitag der Opfer des Nationalsozialismus.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Am Mahnmal für das ehemalige KZ-Außenlager Magda in Magdeburg wurden am Freitagmorgen Kränze niedergelegt, an der Gedenkveranstaltung nahmen unter anderem Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (63, CDU), Ministerpräsident Reiner Haseloff (68, CDU) und Oberbürgermeisterin Simone Borris (60, parteilos) teil.

"Der 27. Januar ist für uns nicht nur ein Tag der Erinnerung, er ist vielmehr ein Tag, an dem wir in die Zukunft blicken und aus der Vergangenheit Auftrag und Verpflichtung für Gesellschaft und Politik immer wieder neu definieren", hieß es in einem Statement des Landtagspräsidenten.

Zu Beginn der Landtagssitzung hielten die Abgeordneten eine Schweigeminute ab.

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Die IG Metall erklärte, an Gedenktagen wie dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust werde vielerorts Andacht gehalten. Wichtig sei jedoch, dass die Erinnerung an die Schoah nicht verblasst.

Nach einer Schweigeminute wurden am Mahnmal Blumen niedergelegt.
Nach einer Schweigeminute wurden am Mahnmal Blumen niedergelegt.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Gröger: "Erinnerung an Verbrechen der Nazis darf nicht verblassen"

"Mit dem drohenden Ende der Zeitzeugenschaft ist es die gesellschaftliche Verantwortung, dass die Erinnerungen an die Verbrechen der Nazis nicht verblassen", erklärte der Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger.

"Wenn das Gedenken nicht gelebt, sondern nur abgespult wird, besteht die Gefahr, dass ewiggestrige Brandstifter vom rechten Rand mit ihrem Revisionismus versuchen, die Gräueltaten zu relativieren und die Last des Menschheitsverbrechens abzuschütteln!"

Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet.

Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen. An vielen Orten werden an diesem Freitag zur Erinnerung Kränze niedergelegt.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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