21 Millionen Euro Schaden! Hier schlagen Zweirad-Diebe in Sachsen am häufigsten zu

Leipzig - Der Frühling ist da und mit ihm die Biker auf den Straßen. Ob Fahrrad, E-Bike oder Motorrad - in Sachsen sind sie ein begehrtes Diebesgut, verschwanden allein im letzten Jahr Zweiräder im Wert von rund 21 Millionen Euro. Vor allem in Dresden, Leipzig und im Raum Görlitz sollten Besitzer den Diebstahlschutz besonders ernst nehmen.

Ein Polizeibeamter registriert im Revier Pirna nach Diebstahl sichergestellte Fahrräder. In Sachsen werden jedoch nur 13,5 Prozent der Fahrraddiebstähle aufgeklärt.
Ein Polizeibeamter registriert im Revier Pirna nach Diebstahl sichergestellte Fahrräder. In Sachsen werden jedoch nur 13,5 Prozent der Fahrraddiebstähle aufgeklärt.  © Daniel Förster

Wenn Sachsens Polizei-Statistiker regionale Kriminalitäts-Schwerpunkte lokalisieren wollen, dann nutzen sie die sogenannte Häufigkeitszahl.

Die beschreibt, wie viele Fälle pro 100.000 Einwohner es gab. Beim Motorradklau lag diese im vergangenen Jahr für Sachsen bei 30, der Stehlschaden belief sich auf 2,57 Millionen Euro.

Überdurchschnittlich oft schlugen Motorrad-Diebe in der Stadt Leipzig (71), im Kreis Görlitz (41) und im Landkreis Leipzig (38) zu. Im Erzgebirge (5) und im Landkreis Meißen (12) stehen die Bikes hingegen am sichersten.

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Sachsen Rentner und Mädchen (5) bei Quad-Unfall verletzt

Beim Fahrradklau liegen die Zahlen ungleich höher - sachsenweit kamen hier 383 Fälle pro 100.000 Einwohner zusammen. Schaden: rund 18,34 Millionen Euro! Auch hier ist die Drogenhochburg Leipzig mit 977 Fällen negativer Spitzenreiter.

Den Großteil der Fälle rechnet die Polizei der Beschaffungskriminalität zu. Auch die Landeshauptstadt (712) liegt beim Fahrradklau weit über dem Sachsen-Schnitt.

Um das Erzgebirge (47) und Mittelsachsen (65) scheinen Diebe eher einen Bogen zu machen.

Die Sachsen-Karte veranschaulicht die Hochburgen des Fahrraddiebstahls (rote Bereiche), gemessen an Fällen pro 100.000 Einwohner.
Die Sachsen-Karte veranschaulicht die Hochburgen des Fahrraddiebstahls (rote Bereiche), gemessen an Fällen pro 100.000 Einwohner.  © TAG24
Auch Motorräder und Mopeds verschwinden in Sachsen häufig - im letzten Jahr 1219 Fälle von Kraftrad-Diebstahl.
Auch Motorräder und Mopeds verschwinden in Sachsen häufig - im letzten Jahr 1219 Fälle von Kraftrad-Diebstahl.  © IMAGO/Andreas Haas

Wie können sich Radler besser vor Diebstahl schützen?

Solch ein billiges Fahrradschloss ist mit dem Bolzenschneider in wenigen Sekunden geknackt.
Solch ein billiges Fahrradschloss ist mit dem Bolzenschneider in wenigen Sekunden geknackt.  © Kristian Hahn
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nutzt massive Kettenschlösser wie dieses.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nutzt massive Kettenschlösser wie dieses.  © Zacharie Scheurer/dpa

"Der effektivste Schutz ist noch immer ein hochwertiges Fahrradschloss", sagt Kathlen Zink vom Landeskriminalamt und meint damit massive Bügel- und Kettenschlösser.

Anschließen sollte man seinen Drahtesel an einem festen Gegenstand - und zwar möglichst weit vom Boden entfernt.

"Damit die Diebe den Bolzenschneider nicht auf dem Boden absetzen können", erklärt Zink.

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Allen Motorrad-Besitzern legt die LKA-Expertin Diebstahlwarnanlagen (gibt's auch als Bremsscheibenschloss), elektronische Wegfahrsperren und GPS-Ortungssysteme ans Herz.

Zink: "Durch die genaue Kontrolle des Standortes auf einer Smartphone-App können die Diebe auf frischer Tat ertappt oder der Polizei die Standortdaten übermittelt werden, sofern das Motorrad schon entwendet wurde."

Empfiehlt bei hochwertigen Fahrrädern, E-Bikes und Motorrädern den Einsatz von GPS-Ortungssystemen: LKA-Sprecherin Kathlen Zink (58).
Empfiehlt bei hochwertigen Fahrrädern, E-Bikes und Motorrädern den Einsatz von GPS-Ortungssystemen: LKA-Sprecherin Kathlen Zink (58).  © LKA Sachsen

Solche GPS-Tracker eignen sich auch für Fahrräder und E-Bikes.

Titelfoto: Bildmontage: TAG24, Kristian Hahn

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