Alter Russen-Flugplatz: Baut hier der Rüstungskonzern?

Großenhain - Der alte Armeeflugplatz Großenhain könnte wieder militärische Bedeutung erlangen. Nicht als Airbase – sondern als Standort für eine Pulverfabrik des Rüstungskonzerns Rheinmetall.

Rheinmetall-Chef Armin Papperger (60) sucht einen neuen Standort für eine Pulverfabrik und könnte in Sachsen fündig geworden sein.
Rheinmetall-Chef Armin Papperger (60) sucht einen neuen Standort für eine Pulverfabrik und könnte in Sachsen fündig geworden sein.  © Marius Becker/dpa

Bereits im Januar war bekannt geworden, dass die Düsseldorfer Waffenschmiede auf der Suche nach einem neuen Produktionsstandort mit Vertretern des Freistaats im Gespräch ist.

Nun verdichten sich die Hinweise, dass die Pulverfabrik in Großenhain gebaut werden könnte. Die Vorauswahl sei auf den alten Militärflugplatz gefallen, hieß es aus Kreisen der Staatsregierung.

Das 1913 als Königlich-Sächsische Militärfliegerstation errichtete und bis 1993 von den sowjetischen Luftstreitkräften militärisch genutzte Flugfeld wird aktuell zum Industriestandort umgebaut. Rund 145 Hektar Land sollen hier für neue Ansiedlungen bereitstehen.

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Einem Bericht der Leipziger Volkszeitung zufolge gibt es aktuell "weiterführende Gespräche" zwischen Rheinmetall, dem Land Sachsen und der Stadt Großenhain.

Weder das Wirtschaftsministerium noch die Stadt wollten sich auf Anfrage dazu äußern.

Waffenschmiede Rheinmetall: Ein Infanterist steht neben einem Kampfpanzer Panther KF51 im Werk Unterlüß (Niedersachsen).
Waffenschmiede Rheinmetall: Ein Infanterist steht neben einem Kampfpanzer Panther KF51 im Werk Unterlüß (Niedersachsen).  © Julian Stratenschulte/dpa
Rheinmetall verdient gut an Kriegen, wie dem aktuellen in der Ukraine.
Rheinmetall verdient gut an Kriegen, wie dem aktuellen in der Ukraine.  © picture alliance/dpa/AP
Der Flugplatz Großenhain – hier soll sich bald Industrie ansiedeln. Vermutlich auch eine Rüstungsfabrik.
Der Flugplatz Großenhain – hier soll sich bald Industrie ansiedeln. Vermutlich auch eine Rüstungsfabrik.  © Eric Münch

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters im Januar hatte Rheinmetall-Vorstand Armin Papperger (60) das Investitionsvolumen mit 700 bis 800 Millionen Euro beziffert. Bis zu 600 Arbeitsplätze könnten entstehen.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch, Julian Stratenschulte/dpa

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