Binnenschiffer verzweifeln an Sachsens Brücken-Problemen

Von Michael Heitmann

Prag/Dresden - Die anhaltenden Sperrungen der Elbe als Wasserstraße in Sachsen sorgen für Frust bei den tschechischen Binnenschiffern. Sie befürchten, dass Kunden abspringen und sich der Güterverkehr wieder auf die Straßen verlagert.

Ein Bild aus der Vergangenheit: ein Binnenschiff fährt bei Rathen die Elbe hinauf. Aktuell ist die Wasserstraße nicht passierbar.
Ein Bild aus der Vergangenheit: ein Binnenschiff fährt bei Rathen die Elbe hinauf. Aktuell ist die Wasserstraße nicht passierbar.  © picture alliance / imageBROKER

"Für den Güterverkehr auf dem Wasser handelt es sich um eine Katastrophe", sagt Lukas Hradsky vom Schifffahrtsunternehmen EVD in Prag.

Im Winter würde unter normalen Umständen Hochsaison herrschen, weil die Schiffe im Sommer oft wegen des niedrigen Wasserstands nicht fahren könnten. Dabei gebe es schwere und übergroße Sendungen, die auf keinem anderen Transportweg befördert werden können, erzählt Hradsky.

"Die Binnenschifffahrt wird langfristig geplant", betont der Prager Unternehmer. Daher sei es schwer, kurzfristig auf Änderungen zu reagieren. Hradsky sorgt sich zudem um das Image der Zuverlässigkeit der Binnenschifffahrt. Viele Kunden würden nun auf die Straße ausweichen, was aus ökologischer Sicht keine gute Entwicklung sei.

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Von den Regierungen fühlt sich Hradsky alleingelassen: "Mein Gefühl ist, dass sie andere Prioritäten haben." Seit dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke im September pausiert der Schiffsverkehr auf der Elbe dort.

Schiffsdurchfahrten ab Ende Januar wieder möglich?

Der Grund dafür sind im Wasser liegende Brückentrümmer. Die Behörden erwarten nach früheren Angaben, dass einzelne Schiffsdurchfahrten ab Ende Januar möglich sein werden.

Und seit Anfang November ist auch in Bad Schandau der Schiffsverkehr bis auf Weiteres eingestellt.

Titelfoto: picture alliance / imageBROKER

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