Auto-Zulassung per Maus-Klick? Ärger mit der neuen Online-Anmeldung

Dresden - Vor einem Monat schob Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53, FDP) das Projekt "i-Kfz" von der Rampe. Dank der Digitalisierung soll das An-, Ab- und Ummelden von Fahrzeugen einfacher und effizienter werden. Vier Wochen später herrscht in Sachsen jetzt Ernüchterung. Die internetbasierte Fahrzeugzulassung plagen akute Startschwierigkeiten.

Ines Wünsch (60) vom Kfz-Zulassungservice Wünsch.
Ines Wünsch (60) vom Kfz-Zulassungservice Wünsch.  © Eric Münch

Anfang September war die Plattform, die der Bund in seiner Verantwortung hat, tagelang nicht zu erreichen. Danach brach das System wieder und wieder zusammen.

Die Zulassungsstellen der Städte und Landratsämter übernahmen in diesen Wochen unfreiwillig die Funktion von Blitzableitern. Sie mussten ihre Kunden bremsen, um Geduld und Verständnis bitten und nach alter Manier in die Zulassungsstellen laden.

Selbst die Branchen-Profis stimmen kein Loblied auf die Technik an. "Wir nutzen gegenwärtig nur die Möglichkeit der Online-Abmeldung für Fahrzeuge", berichten Ines (60) und Robert Wünsch (33) vom gleichnamigen Kfz-Zulassungsservice.

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Das Unternehmen, das Standorte in Dresden und Chemnitz betreibt, übt sich in Geduld und wartet darauf, dass der Bund die angekündigte Großkundenschnittstelle zuverlässig beherrscht.

Das Projekt "i-Kfz" erleichtert bislang kaum die Arbeit von Madeleine Nicklisch (26) in der Firma Wünsch.
Das Projekt "i-Kfz" erleichtert bislang kaum die Arbeit von Madeleine Nicklisch (26) in der Firma Wünsch.  © Eric Münch
Für viele führt der Weg nach wie vor in die örtliche Zulassungsstelle.
Für viele führt der Weg nach wie vor in die örtliche Zulassungsstelle.  © dpa/Soeren Stache

Das kann noch dauern. "Die Großkundenschnittstelle ist mit dem Inkrafttreten der neu gefassten Fahrzeug-Zulassungsverordnung am 1. September 2023 gestartet und wird schrittweise weiter ausgebaut", teilt ein Sprecher aus dem Bundesverkehrsministerium mit.

Der Großenhainer Jörg Naumann (50) vom "Sachsen-Shuttle"-Zulassungsservice prognostiziert: "Es wird noch viel Zeit ins Land gehen, bis der Service fehlerfrei funktioniert."

Titelfoto: Montage: Eric Münch, dpa/Soeren Stache

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