Dresden - Der August ist Urlaubszeit - auch für Sachsens Politiker. Nur eine Ministerin fährt noch immer von Termin zu Termin: Barbara Klepsch (57, CDU). Ausgerechnet die Tourismus-Ministerin hat als einzige noch keinen Urlaub gemacht.

Am Dienstag, um 12.30 Uhr am Schloss Lichtenwalde: Das Empfangs-Komitee steht bereit, die Kultur- und Tourismus-Ministerin hat sich angekündigt. Sie will einen Fördermittel-Bescheid in Höhe von 10.000 Euro mitbringen, für das bevorstehende Schloss- und Parkfest.

Doch die Ankunft verzögert sich. Denn die Ministerin hatte kurz davor einen Termin im Sonnenlandpark Lichtenau, besprach die Lage der Freizeitparks nach der langen Corona-Zeit.

Kaum ist ihr Audi am Schloss Lichtenwalde angerollt, geht sofort das Programm los: Klepsch lässt sich durch die barocke Park-Anlage führen, bespricht mit Bürgermeister Raik Schubert (52) bei einem "Schälchen Heeßen" die Pläne des Schlosses. "Ich hab noch keinen Sommer-Urlaub gemacht", sagt die Ministerin zu TAG24. "Kultur und Tourismus nehmen gerade jetzt zur Urlaubszeit Fahrt auf."

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Für ein langes Gespräch hat sie keine Zeit - denn schon anderthalb Stunden später wird sie in der Sächsischen Schweiz erwartet. Mit Hoteliers aus der Region wandert sie auf die Burg Hohnstein, danach geht's weiter zur IHK in Bad Schandau. Dort verdüstern die Waldbrände den Sommer: "Die Tourismusbranche hat Stornierungen bis in den Oktober hinein. Ich will mit den Betroffenen reden."

Heute, am Mittwoch, geht es weiter nach Altenberg, Bad Gottleuba und Schloss Kuckuckstein, morgen stehen Malschwitz und Boxberg auf dem Programm, am Freitag geht es nach Annaberg-Buchholz. Die Ministerin fragt nach den Sorgen der Gastronomen und Kulturschaffenden, überreicht Fördermittel, eröffnet Ausstellungen.

Doch wenn diese Woche geschafft ist, kann auch sie endlich in den Sommer-Urlaub. Das Ziel der Tourismus-Ministerin: die Ostsee. "Wir werden mit unseren Enkelkindern nach Warnemünde fahren."