Frisch, knackig und gesund: Sächsische Kräuter-Expertin gibt wertvolle Tipps

Oederan - Der Frühling in Oederan (Landkreis Mittelsachsen) serviert sein eigenes Festmahl - wild, grün und voller Überraschungen. Zwischen Knospen und Kräutern brodelt es nicht nur im Boden, sondern auch in den Töpfen: Denn jetzt ist Hochsaison für Wildpflanzen.

Katrin Dechant (56) möchte mit ihren Workshops zeigen, was alles aus Wildpflanzen gezaubert werden kann.
Katrin Dechant (56) möchte mit ihren Workshops zeigen, was alles aus Wildpflanzen gezaubert werden kann.  © Kristin Schmidt

"Wir stehen mitten in der Hochzeit für Wildpflanzen – jetzt sprießt es überall!", sagt Katrin Dechant (56), Vorsitzende des Vereins "Wildes Oederan". Sie ist Fachberaterin für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen und führt regelmäßig Wildpflanzenwanderungen durch.

Ihr Frühlings-Star: der milde Giersch, perfekt für Smoothies, als Spinat-Ersatz mit Brennnessel oder als spritzige Limonade. Die Brennnessel selbst sei ein "Superkraut voller Vitamin C und Eisen", ideal für Chips oder Tee. "Allerdings sollte man den Tee nicht länger als sechs Wochen durchgehend trinken."

Auch Löwenzahn kommt vom Wegesrand direkt auf den Teller: "Seine Bitterstoffe helfen der Leber, und die Blüte lässt sich wie ein veganes Spiegelei in Bierteig ausbacken."

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Sachsen So viele Straftäter hat Sachsen in diesem Jahr abgeschoben

Selbst Bäume sind dabei: Lindenlaub wird zu Salat oder Laubmehl, Spitzahornblüten kommen knusprig aus der Pfanne. "Die Bäume holen wertvolle Spurenelemente aus der Tiefe, die wir sonst nie bekommen."

Kräutersalz lässt sich ganz simpel mit Wildpflanzen herstellen.
Kräutersalz lässt sich ganz simpel mit Wildpflanzen herstellen.  © Kristin Schmidt
Bärlauch (r.) und die giftige Herbstzeitlose werden oft verwechselt.
Bärlauch (r.) und die giftige Herbstzeitlose werden oft verwechselt.  © Kristin Schmidt

Kräuter-Expertin bietet Workshops an

Seit April 2022 gibt es den Oederaner Verein mit aktuell rund 30 Mitgliedern.
Seit April 2022 gibt es den Oederaner Verein mit aktuell rund 30 Mitgliedern.  © Kristin Schmidt

Aber: "Es gilt die Handstraußregel, und man sollte nur das sammeln, was man sicher erkennt", mahnt Dechant. Denn die Natur hat auch ihre Fallen.

Etwa Schierling, der dem Giersch täuschend ähnlich sieht, aber tödlich ist. Oder die giftige Herbstzeitlose, die sich unter den Bärlauch mogelt. "Bärlauch hat eine matte Rückseite und knackt am Stiel."

Mehr Sicherheit gibt’s bei den beliebten Workshops. Im Mai heißt es: "Allerlei von Bäumen" – mit Pflanzenkunde, drei Rezepten und einem Wildpflanzen-Menü.

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Die Teilnehmer stellen vor Ort auch eigene Produkte wie Öle, Pesto oder Wildkräutersalz her, die sie mit nach Hause nehmen können.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt (2)

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