Ein MRT zum Kindertag: Waffe gegen Hirntumore im Uniklinikum
Dresden - Vor sechs Wochen flog via Autokran ein neuer tonnenschwerer Magnetresonanztomograf (MRT) in die Kinder-Radiologie des Uniklinikums ein. Nun soll er bei rund 4000 Patienten pro Jahr eingesetzt werden - so wie bei Til (12), der an einem Hirntumor erkrankte.
Der Fünftklässler aus Schönfeld (Landkreis Meißen) hatte sich vor drei Jahren früh ständig erbrechen müssen. Die Untersuchung zeigte einen bösartigen Hirntumor.
"Es war das Schlimmste", sagt seine Mutter Elisa Krause (38).
Der Tumor wurde im Uniklinikum in Teilen entfernt, Til musste zur Chemotherapie, wurde auch mit Protonen bestrahlt.
Ein Jahr lebte er mit seiner Mutter im Uniklinikum, eine Lehrerin kam auf seine Station zum Unterricht.
"Nun geht es ihm besser", sagt die Mutter. Dennoch muss Til weiter vierteljährlich in die Röhre, um Kopf und Rücken nach Metastasen abzusuchen.
Mit dem MRT der neuesten Generation (1,9 Millionen Euro), der das alte Gerät nach 17 Jahren ersetzt, geht das nun besser.
"Ich merke keinen Unterschied", sagt der Junge. Seine Ärztin hingegen schon: "Es geht schneller und wir sehen alles besser", sagt Oberärztin Gabriele Hahn (65).
Die Maschine soll bei rund 4000 Kindern und Jugendlichen pro Jahr scharfe Bilder von Tumoren und Entwicklungsstörungen liefern. Am gestrigen Donnerstag - ausgerechnet zum Kindertag - wurde der MRT der Kinder-Radiologie mit Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (44, CDU) eingeweiht.
Titelfoto: Fotomontage: Christian Juppe//Christian Juppe