Erheblicher Mehraufwand: Dehoga fordert Unterstützung bei Umsetzung der Mehrwegpflicht

Dresden - Seit Jahresbeginn gilt für die Gastronomie die Mehrwegpflicht: Wer Essen und Trinken zum Mitnehmen anbietet, muss neben Einwegverpackungen auch wiederverwendbare Behälter zur Verfügung stellen. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in Sachsen sieht die neue Mehrwegregelung kritisch.

Die neu eingeführte Mehrwegpflicht in der Gastronomie ist laut Dehoga mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. (Symbolfoto)
Die neu eingeführte Mehrwegpflicht in der Gastronomie ist laut Dehoga mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. (Symbolfoto)  © Christian Charisius/dpa

Sie sei sinnvoll, weil sie helfe, Müll zu vermeiden, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Axel Klein (53) der Deutschen Presse-Agentur. Wichtig sei jedoch, dass die Gäste dieses Angebot in Anspruch nähmen.

Etwa 3000 Betriebe sind laut Dehoga von der Regelung betroffen. Demnach müssen Restaurants, Bistros und Cafés, die Essen und Getränke zum Mitnehmen verkaufen, Produkte auch in Mehrwegbehältern ohne zusätzlichen Aufpreis anbieten.

Von der Novelle ausgenommen sind kleinere Geschäfte wie Imbisse, Spätis und Kioske.

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Für die Betriebe bedeutet die Neuregelung laut Klein einen erheblichen Mehraufwand. "Es kostet viel Zeit und Geld, die Aufsteller zu besorgen und die Mehrwegbehälter zu bestellen." Es sei wichtig, dass vor allem die Kommunen die Gastbetriebe bei dem Vorhaben unterstützen.

Dehoga-Hauptgeschäftsführer Axel Klein (53) fordert mehr Unterstützung von den Kommunen bei der Umsetzung der Mehrwegpflicht.
Dehoga-Hauptgeschäftsführer Axel Klein (53) fordert mehr Unterstützung von den Kommunen bei der Umsetzung der Mehrwegpflicht.  © Thomas Türpe
Die Stadt Chemnitz hat ein eigenes Mehrwegbecher-System entwickelt. Der "Chemnitz-Cup" ist bereits an viele Gastronomen verteilt worden. Er soll künftig auch für die Kulturhauptstadt werben.
Die Stadt Chemnitz hat ein eigenes Mehrwegbecher-System entwickelt. Der "Chemnitz-Cup" ist bereits an viele Gastronomen verteilt worden. Er soll künftig auch für die Kulturhauptstadt werben.  © Ralph Kunz

So habe die Stadt Chemnitz bereits 10.000 Mehrwegbecher zur Verfügung gestellt, die künftig auch als Kulturbotschafter dienen sollen. Das sei aber leider noch eine Ausnahme, sagte Klein.

Titelfoto: Montage: Ralph Kunz, Christian Charisius/dpa

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