Nach Mückenstich: Frau in Sachsen mit West-Nil-Virus infiziert

Dresden/Berlin - Erster Fall des West-Nil-Virus in Deutschland in diesem Jahr: Laut Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin hat sich eine Frau aus Sachsen in der Grenzregion zu Brandenburg mit dem Erreger infiziert. Das sei bei einer Analyse ihrer Blutspende aufgefallen. Und sie dürfte nicht die letzte gewesen sein.

Die Tropenmediziner des Bernhard-Nocht-Instituts haben einen West-Nil-Virus-Fall in Sachsen entdeckt.
Die Tropenmediziner des Bernhard-Nocht-Instituts haben einen West-Nil-Virus-Fall in Sachsen entdeckt.  © imago/photothek

Das West-Nil-Virus, ursprünglich aus Uganda, trat in Europa erstmals Anfang der 1960er auf. Einst von Zugvögeln eingeschleppt, wird es heutzutage von heimischen Stechmücken übertragen.

Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge entwickelt jeder fünfte Infizierte eine "fieberhafte, grippeähnliche Erkrankung".

Es beginne abrupt mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellungen, dauert zwischen drei und sechs Tagen.

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Mit weiteren Fällen sei zu rechnen: So gebe es vergleichsweise viele erfasste Infektionen mit dem Erreger bei Pferden und Vögeln.

Vom zuständigen Friedrich-Loeffler-Institut wurden bis 23. August 18 Nachweise bei Vögeln und 14 bei Pferden erfasst.

Kein Grund zur Beunruhigung

Das Virus wird auch von heimischen Mücken übertragen.
Das Virus wird auch von heimischen Mücken übertragen.  © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Das West-Nil-Virus wurde erstmals 2019 in Ostdeutschland festgestellt.
Das West-Nil-Virus wurde erstmals 2019 in Ostdeutschland festgestellt.  © Cynthia Goldsmith/CENTERS FOR DISEASE CONTROL/EPA/dpa

"Besonders betroffen sind die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen", hieß es.

Laut RKI wurden im Spätsommer 2019 erstmals menschliche Fälle in Ostdeutschland bekannt. 2023 gab es demnach sieben Infektionen hierzulande.

Kein Grund zur Beunruhigung: Nur etwa einer von 100 Infizierten erkrankt schwer am Virus, so das RKI. Schwerere und tödliche Verläufe des West-Nil-Fiebers betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen.

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Experten rechnen dennoch mit einem Anstieg der Fallzahlen. Auch, weil sich die Bedingungen für den Erreger dank des Klimawandels verbessern.

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