Schwere Zeiten im Pyro-Geschäft: Marienberger Feuerwerker planen schon Silvester 2022

Kühnhaide - Bereits zum zweiten Mal in Folge bleibt der Feuerwerks-Hersteller "Blackboxx Fireworks" aus Marienberg auf seiner Ware sitzen. Nach rund 50 Prozent Umsatzausfall im vergangenen Jahr - mit einem wirtschaftlichen Schaden von knapp 600.000 Euro - blickt die Firma aufgrund des aktuellen Verkaufsverbots mit Sorge in die Zukunft.

Geschäftsführer Andreas Voigt (51) darf seine eigens hergestellte Pyrotechnik nicht verkaufen und muss sie daher im Lager belassen.
Geschäftsführer Andreas Voigt (51) darf seine eigens hergestellte Pyrotechnik nicht verkaufen und muss sie daher im Lager belassen.  © Kristin Schmidt

"Ich würde mir ein offenes Ohr der Politik wünschen, sodass man sich mit der Branche darüber austauscht, ob bestimmte Maßnahmen sinnvoll und nützlich sind", erklärte Geschäftsinhaber Andreas Voigt (51).

Er sehe nach dem Knallerverbot im Jahr 2020 keinen wesentlichen Lerneffekt der Politik im Vergleich zum aktuellen Jahr.

Für ihn besonders paradox: Nur ein paar Kilometer weiter kann auf tschechischer Seite Feuerwerk legal erworben und dann in Deutschland auf dem Privatgrundstück abgebrannt werden. "Das stellt im europäischen Vergleich eine Wettbewerbsverzerrung dar, da in Nachbarländern Feuerwerk gekauft werden darf und diese ebenfalls vom Corona-Virus betroffen sind", so Voigt.

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Bereits seit neun Jahren produziert er in seiner Firma mit zehn Mitarbeitern auch für Silvester Pyrotechnik, die im Fachhandel deutschlandweit gekauft werden kann.

Kunden hätten in diesem Jahr wieder aus einem großen Sortiment auswählen können. Durch das Verkaufsverbot wird daraus allerdings nichts.
Kunden hätten in diesem Jahr wieder aus einem großen Sortiment auswählen können. Durch das Verkaufsverbot wird daraus allerdings nichts.  © Blackboxx Fireworks

Durch fehlende Wirtschaftshilfen mit dementsprechender Kurzarbeit steht der Betrieb nun vor einer ungewissen Zukunft - nichtsdestotrotz sagt Voigt: "Wir müssen jetzt trotzdem so tun, als ob wir nächstes Jahr wieder verkaufen dürfen, da der Herstellungs- und Lieferungsprozess dafür bereits jetzt anlaufen muss."

Titelfoto: Kristin Schmidt

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