Starker Einsatz: Schwarzenberger sammeln für Arztbehandlungen von Altstadt-Kater Otto

Schwarzenberg - Seit mittlerweile drei Jahren leben die beiden Katzen Otto und Frieda in der Schwarzenberger Altstadt (Erzgebirge) und zaubern Passanten, Anwohnern und Gewerbetreibenden ein Lächeln ins Gesicht. Doch nun ist der schwarze Kater Otto auf Hilfe angewiesen.

Kater Otto vermisst sein altes Fressen und den Ausgang.
Kater Otto vermisst sein altes Fressen und den Ausgang.  © Uwe Meinhold

Der ehemalige Streuner hat zusammen mit seiner Katzenfreundin ein gelbes Haus auf der Oberen Schloßstraße, spaziert tagsüber durch die Altstadt und schläft in der Nacht bei Martina und Michael Otto (der gleiche Name ist dabei nur Zufall).

Doch vergangene Woche kehrte er eines Abends nicht zu seinem gewohnten Schlafplatz zurück. Nach zwei Tagen voller Bangen wurde er letztendlich in der Vorstadt vor einer Haustür in keinem guten Zustand entdeckt, wie Martina Otto (64) erzählte.

Er wurde umgehend zum Tierarzt gebracht. Es folgte die Diagnose: Nierenversagen und Blasenstau. Außerdem wurde eine Schusswunde festgestellt. "Das Projektil steckte sogar noch in seinem Bein", erklärte Otto. Dies hatte aber nichts mit seinem aktuellen Gesundheitszustand zu tun.

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Nach der Erstbehandlung wurde Otto dann in die Tierklinik nach Marienberg gebracht, wo er wieder auf die Beine kommen sollte. Doch Otto wollte nicht urinieren und musste vorerst dort bleiben. Erst am Montag kam der Anruf: Otto darf abgeholt werden.

In dem gelben Haus auf der Oberen Schloßstraße wohnte Otto zusammen mit seiner Katzenfreundin Frieda die vergangenen drei Jahre.
In dem gelben Haus auf der Oberen Schloßstraße wohnte Otto zusammen mit seiner Katzenfreundin Frieda die vergangenen drei Jahre.  © Uwe Meinhold
In guten Händen: Martina Otto (64) richtete für Kater Otto ein Krankenlager ein.
In guten Händen: Martina Otto (64) richtete für Kater Otto ein Krankenlager ein.  © Uwe Meinhold

Tatkräftige Unterstützung aus der Nachbarschaft

Das neue Futter ist für Kater Otto noch sehr gewöhnungsbedürftig.
Das neue Futter ist für Kater Otto noch sehr gewöhnungsbedürftig.  © Uwe Meinhold

Das Ehepaar hatte bereits ein Krankenzimmer für den Kater hergerichtet. "Jetzt bekommt er spezielle Nahrung und wurde vorerst unter Quarantäne gestellt", erzählte Michael Otto.

So richtig schmeckt das neue Futter noch nicht und die ganze Zeit in der Wohnung eingesperrt zu sein, gefällt dem Freigeist auch nicht. An seinem Gemüt merke man das zum Glück nicht. "Auch wenn er jammert, zieht er sich dennoch nicht zurück, spielt und ist frech", zeigt sich Michael Otto erleichtert.

Neben Familie Otto kümmert sich auch Familie Scheffler fürsorglich um den Kater. Außerdem haben sie bereits in den vergangenen Jahren alle anfallenden Tierarztkosten des schwarzen Katers übernommen. So auch jetzt.

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Wie Schwarzenberger Marko Dittrich gegenüber TAG24 mitteilte, liegen die Kosten der Behandlungen (inklusive Klinikaufenthalt) bei etwa 2000 Euro zuzüglich dem Spezialfutter.

Dittrich hatte die Situation von Otto auf Facebook verfolgt und mitbekommen, wie immer mehr Schwarzenberger ihre (finanzielle) Unterstützung angeboten haben. Daraufhin habe er die Initiative ergriffen und startete auf der Online-Plattform Gofundme.com eine Spendenaktion.

Bisher sind darüber über 1300 Euro zusammengekommen. Auch in der Bäckerei Scheffler wurden bereits zahlreiche Spenden abgegeben. Alle seien total überwältigt von der großen Unterstützung aus der Nachbarschaft.

Martina Otto (64, l.) und Bäckersfrau Ramona Scheffler (58, r.) kümmern sich bereits seit drei Jahren um die beiden Streunerkatzen.
Martina Otto (64, l.) und Bäckersfrau Ramona Scheffler (58, r.) kümmern sich bereits seit drei Jahren um die beiden Streunerkatzen.  © Uwe Meinhold

Kater Otto kommt "an die Leine"

Die Obere Schloßstraße ist das Zuhause von Kater Otto.
Die Obere Schloßstraße ist das Zuhause von Kater Otto.  © Uwe Meinhold

Auch für Lydia Schönberg von Kunst & Kneipe ist es eine Selbstverständlichkeit, die Familie Scheffler finanziell zu unterstützen: "Otto gehört doch zu uns allen!" Sie habe den Kater auch schon sehr lieb gewonnen. Es sei immer eine Freude, wenn er an der Kneipe vorbeispaziert oder man ihm beim Sonnenbaden vor dem Blumengeschäft beobachte.

Doch dieses Bild wird vorerst Erinnerung bleiben. Da er sein restliches Leben auf das spezielle Futter angewiesen ist, wird Otto nicht mehr selbstständig durch die Straßen ziehen und Mäuse oder Vögel fangen dürfen.

Aber Familie Otto hat bereits vorgesorgt: "Wenn er wieder nach draußen darf, legen wir ihm eine Katzenleine an und gehen mit ihm spazieren."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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