Ganz weit vorn beim Klimaschutz: Deutschlands Solar-Hauptstadt liegt in Sachsen

Chemnitz - Eine Stadt in Sachsen ist Vorreiter in Sachen Klimaschutz und hat gleich zwei Titel bekommen.

Eine Photovoltaikanlage von eins energie am Dammweg in Chemnitz.
Eine Photovoltaikanlage von eins energie am Dammweg in Chemnitz.  © Kristin Schmidt

Chemnitz ist zur Solarhauptstadt Deutschlands und zum Solar-Champion 2022 gekürt worden!

Nach einer Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur unter den Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern wurde Chemnitz von der "WirtschaftsWoche" zur Solarhauptstadt Deutschlands gekürt.

Und es gibt noch einen weiteren Titel für die Stadt! Auch das Vergleichsportal für Solar-Installationen "Selfmade Energy" hat das Register der Bundesnetzagentur analysiert und Chemnitz den Titel "Solar-Champion 2022" verliehen. Damit sollen die Bemühungen der Chemnitzer, die die Energiewende mitgestalten, gewürdigt werden.

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Laut der Analyse von Selfmade Energy sind in Chemnitz von Januar bis Juli 2022 insgesamt 248 neue Anlagen ans Netz gegangen. Dabei liegt Chemnitz mit einem Plus von 13,4 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Auch im vergangenen Jahr waren in Chemnitz mehr Solaranlagen (286, +18,2 Prozent) installiert als im bundesweiten Schnitt.

"Die Stadt Chemnitz kann insgesamt im Klimaschutz nennenswerte Fortschritte vorweisen. Neben der Effizienz und der Suffizienz zählt auch die Reduzierung von Treibhausgasen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien dazu. Nicht nur angesichts der sich zuspitzenden klimatischen Veränderungen, sondern auch hinsichtlich der regionalen Energieversorgung ist es der Stadt Chemnitz wichtig, das Potenzial der Solarenergie gerade auch auf ohnehin schon versiegelten Flächen weiter auszubauen", teilte die Stadt weiter mit.

Laut Sachsens Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther ist die Photovoltaik eine der Schlüsseltechnologien der Energiewende in Europa, der Freistaat soll zum Zentrum der europäischen Solar-Renaissance werden.

Gold für Chemnitz beim European Energy Award

Solarfelder auf den Dächern in der Albert-Schweitzer-Straße in Chemnitz.
Solarfelder auf den Dächern in der Albert-Schweitzer-Straße in Chemnitz.  © Ralph Kunz

Bereits seit 1993, mit dem ersten beschlossenen Energiekonzept, treibt die Stadt Chemnitz die Förderung erneuerbarer Energien von der Herstellung der Photovoltaik-Module bis hin zur lokalen Energieerzeugung und zum Eigenverbrauch voran.

Wie die Stadt weiterhin mitteilte, unterzieht sie sich seit 2010 dem internationalen Zertifizierungsverfahren European Energy Award, bei dem es darum geht, die kommunale Energie- und Klimaschutzpolitik zu analysieren und zu verbessern. 2015 bekam Chemnitz erstmals die höchste Auszeichnung, den Gold-Award.

Es wurden in der Stadt Altdeponien, Freiflächen, Bahnbrachen und sonstige versiegelte Flächen zur Bestückung mit ebenerdigen Photovoltaik-Anlagen angeboten, darunter auch mehrere kommunale Flächen. Außerdem werden kommunale Gebäude genutzt, auch für Bürgersolaranlagen. Die städtischen Anlagen haben eine Leistung von insgesamt 148,49 kWp.

Chemnitz will auch weiterhin im Stadtgebiet verstärkt Photovoltaik-Anlagen errichten, sowohl auf stadteigenen Dächern als auch in Form von Kooperationsprojekten.

Titelfoto: Ralph Kunz

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