"Geeinte Deutsche Völker und Stämme": Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Organisation
Sachsen - Vor über zwei Jahren verbot das Bundesinnenministerium den Reichsbürgertrupp "Geeinte Deutsche Völker und Stämme". Dieser hatte unter anderem Politiker bedroht. Trotz Verbots machte die Gruppe aber einfach weiter. Nun ging die Soko Rex dagegen vor.

Schon im März lief es nicht gut für Heike W. (61): Am 18. März wollte die selbsternannte Generalbevollmächtigte der Gruppe einen Vortrag in Dresden halten.
Stattdessen erwartete sie dort die Polizei. Aber auch das schreckte ihre Anhänger offenbar nicht ab: Immer noch trudelten krude Schreiben im Namen der Gruppe bei Politikern und Behörden ein.
So ging das Landeskriminalamt mit seiner Soko Rex am Mittwoch gegen fünf Angehörige der Gruppierung vor: Neben einer Druckerei in Dresden, durchsuchten die Beamten auch die Häuser der Borthenerin Inge W. (85) und ihrer Tochter Johanna R. (60).
Eindeutige Beschriftungen auf den Briefkästen, zum Beispiel, dass das Hinterlegen von Behördenpost untersagt wäre, ließ wenig Zweifel an der Gesinnung der Frauen übrig.
Durchsuchungsmaßnahmen auch in Niedersachsen
Nach ersten Auswertungen fanden die Ermittler bei den beiden Frauen und drei Männern (43,56,57) in Falkenstein, Hoyerswerda und Dresden Briefe und Mails.
Auch in Niedersachsen kam es zu Durchsuchungen, die Staatsanwaltschaften ermitteln wegen Fortführung einer verbotenen Organisation.
Titelfoto: dpa/Frank Rumpenhorst, dpa/Boris Roessler