Geld und Lockerungen: So will Sachsen seine Windkraft-Flaute überwinden
Dresden - Geht's jetzt richtig los? Mit der Lockerung bei der Errichtung von Windkraftanlagen erhält der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Freistaat kräftig Rückenwind. Sachsens Umwelt- und Energieminister Wolfram Günther (49, Grüne) gibt sich optimistisch.
"Die Bremsen sind gelöst. Unser Beschleunigungspaket zum Ausbau der Windenergie hat Gesetzeskraft", sagte Günther.
Anfang der Woche hatte der sächsische Landtag im Haushaltsbegleitgesetz die sogenannte Flexibilisierungsklausel beschlossen.
Durften Windräder bisher nur in ausgewiesenen Vorrang- und Eignungsgebieten errichtet werden, können sie ab dem neuen Jahr auch andernorts realisiert werden.
Voraussetzung: Die zuständige Kommune stimmt zu.
Sachsen unter Druck
Sachsen steht bei der Windenergie mächtig unter Druck. Berlin will, dass die Bundesländer bis 2032 zwei Prozent der Landesfläche als Eignungsgebiete für Windkraftanlagen ausweisen.
Derzeit sind es im Freistaat nur 0,2 Prozent. Die nun beschlossene Neuregelung erweitert die Flächenkulisse im Freistaat um ein Vielfaches. Grundsätzlich zumindest.
Parallel dazu erhalten die vier regionalen Planungsverbände bis 2027 jeweils 350 000 Euro jährlich, um die Windkraftplanung zu unterstützen.
So viel Rückenwind dürfte auch Zweifler überzeugen. "Ich habe den Eindruck, dass der Widerstand eher geringer wird als größer", so der Chef des ostdeutschen Übertragungsnetzbetreibers "50Hertz", Stefan Kapferer (57).
In Sachsen liegen derzeit 19 Genehmigungsanträge auf dem Tisch, 21 weitere Anlagen sind genehmigt, aber noch nicht umgesetzt.
"Das Interesse der Gemeinden ist groß", heißt es dazu aus dem Umweltministerium.
Titelfoto: Montage: Norbert Neumann, Ralph Kunz